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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
21.02.2013
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
PwC/WiFU: Familienunternehmen investieren in Kompetenzen ihrer Gesellschafter

In den meisten Familienunternehmen ist eine kontinuierliche Qualifizierung der Gesellschafter mittlerweile selbstverständlich: Zwei von drei Unternehmen fördern systematisch die Kompetenzen der Anteilseigner, wie aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und dem Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) hervorgeht.
Noch größer ist der Anteil der Befragten, die eine gezielte Kompetenzentwicklung grundsätzlich positiv beurteilen. Gut vier von fünf Familienunternehmen sehen in der Gesellschafterqualifizierung einen zentralen Erfolgsfaktor und ein wesentliches Element zur Förderung einer gemeinsamen Willensbildung. Demgegenüber sagen lediglich 7 % der Befragten, dass sie weder heute noch in Zukunft einen Qualifizierungsbedarf sehen.
Das positive Gesamtbild wird etwas dadurch getrübt, dass die Förderung des Gesellschafternachwuchses in vielen Unternehmen noch zu kurz kommt. Obwohl mehr als 85 % der Befragten, die Weiterbildungsangebote anbieten, die Einbeziehung beider Generationen in die Kompetenzentwicklungsprogramme für zielführend erachten, richten sich diese nur bei 41 % sowohl an die aktive als auch die zukünftige Gesellschaftergeneration. Dagegen konzentriert sich bei 43 % der Befragten die Kompetenzentwicklung ausschließlich auf die aktuellen Gesellschafter, exklusiv auf den Nachwuchs fokussiert ist sie in 16 % der Familienunternehmen.
Problematisch erscheint zudem die schwache Einbindung der Familienmitglieder, selbst wenn sie voraussichtlich nicht in den Gesellschafterkreis rücken, etwa Ehe- und Lebenspartner. So öffnet nur knapp ein Fünftel der Familienunternehmen seine Initiativen zur Kompetenzentwicklung explizit für sämtliche Familienmitglieder.
Allerdings ist bei der Bewertung der Qualifizierungsinitiativen zu beachten, dass die systematische Kompetenzentwicklung für die Mehrzahl der Familienunternehmen ein relativ neues Thema ist. Gut jeder zweite Befragte ist erst seit drei Jahren in dem Bereich aktiv. Mehr als zehn Jahre Erfahrung mit Weiterbildungsprogrammen hat weniger als jedes fünfte Familienunternehmen.
Inhaltlich wird die Kompetenzentwicklung bei den meisten Befragten durch betriebswirtschaftliche Themen dominiert. In vier von fünf Unternehmen zielt die Qualifizierung auf den Bereich Management und strategische Kompetenzen ab, drei von vier Befragten vermitteln Markt- und Branchenkenntnisse und jeweils rund zwei Drittel vermitteln Kenntnisse in Führung und Organisation, Investition und Finanzierung sowie Bilanzanalyse. Demgegenüber setzt nur die Hälfte der Familienunternehmen auf Kompetenzentwicklung in Gesellschafts- und Steuerrecht bzw. Erbrecht. „Soft Skills“ wie Konfliktmanagement oder auch die typischen Dynamiken in Unternehmerfamilien werden nur von knapp jedem sechsten Befragten abgedeckt.
Die Studie basiert auf der Befragung von 263 Familienunternehmen bzw. Unternehmerfamilien in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Interviewpartner waren überwiegend geschäftsführende Gesellschafter der Unternehmen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.pwc.de/gesellschafterkompetenz.
(www.pwc.de)

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