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Wirtschaftsrecht
01.03.2010
Wirtschaftsrecht
EU-Kommission: neues System für anonyme Betrugsanzeigen

Korruptions- und Betrugsanzeigen über das Internet, auf Wunsch auch anonym: Ein neues elektronisches System - Fraud Notification System (FNS) - macht es für aufmerksame Bürger und EU-Bedienstete künftig noch einfacher und sicherer, Verdachtsfälle an das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF) zu melden. Das neue Portal (FNS) geht heute online. "Immer wieder fragen uns Bürger oder Unternehmer, wie sie uns einen Betrugsverdacht mit EU-Geldern melden sollen", sagt der amtierende OLAF-Generaldirektor, Nicholas Ilett. "Wir hören auch zuweilen von EU-Bediensteten, die sich trotz aller rechtlichen Garantien nicht trauen, sich mit einem Korruptionsverdacht direkt an uns zu wenden."

OLAF ist bereits in der Vergangenheit auch anonymen Anzeigen nachgegangen, unterzieht sie aber einer strengeren Vorprüfung, um Missbrauch zu verhindern. In der Praxis stellt sich dabei regelmäßig das Problem, dass die OLAF-Untersuchungsbeauftragten bei anonymen Hinweisgebern naturgemäß keine Rückfragen zur weiteren Klärung stellen können. Das neue internet-basierte System löst dieses Problem: Neue technische Vorkehrungen garantieren dem Hinweisgeber absolute Anonymität, erlauben es ihm aber zugleich, mit einem OLAF-Ermittler in einen Dialog zu treten, wenn er dies wünscht. Dabei ist es niemandem - weder innerhalb noch außerhalb von OLAF - möglich, die Identität des Hinweisgebers zu erfahren, wenn dieser sich zur Geheimhaltung entschlossen hat. Das System funktioniert ähnlich einem anonymen Briefkasten, in dem beide Seiten Nachrichten hinterlegen.

Das Fraud Notification System ist ab sofort über die OLAF-Website zugänglich.
(PM EU-Kommission vom 1.3.2010)

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