EU-Kommission: SEPA - der elektronische Zahlungsverkehr wird schneller und einfacher
Im gesamten Euro-Raum unkompliziert mit der Geldkarte zahlen, grenzüberschreitende Überweisungen und Bankeinzüge genauso schnell und sicher abwickeln wie im Inland - das sind die Ziele der SEPA-Initiative (Single Euro Payments Area - Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum).
SEPA wurde im Jahre 2008 aus der Taufe gehoben. Seitdem bereiten sich die Banken auf die komplette Umstellung vor und führen ein System aus internationalen Kontonummern (IBAN) und Bankleitzahlen (BIC-Code) ein.
Im September 2010 will EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier einen neuen Gesetzesvorschlag vorlegen, um den SEPA -Raum zu vollenden und ein genaues Enddatum für die Übergangsphase festzulegen. Wann dies sein wird, ist noch nicht sicher. Man geht jedoch davon aus, dass die Umstellung frühestens 2012 abgeschlossen ist. Im Europäischen Parlament und im EU-Ministerrat gibt es eine klare Unterstützung für die Festsetzung eines Enddatums.
Schon heute sind einige EU-Staaten - beispielsweise Italien und Luxemburg - erfolgreich auf das IBAN/BIC-System umgestiegen. Die Kommission geht davon aus, dass dies auch Deutschland und den übrigen Ländern gelingen wird. Die Kommission wird eng mit den nationalen Behörden, Banken und anderen Betroffenen zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Übergang und ausreichende Information und Vorbereitung der Verbraucher zu gewährleisten.
SEPA bietet den Verbrauchern, Unternehmen und Banken eine Reihe von Vorteilen:
- geringere Bankkosten: Für Überweisungen ins europäische Ausland fallen keine Extra-Gebühren mehr an. Kunden, die kein Geld ins Ausland transferieren, profitieren indirekt: Banken und andere Unternehmen sparen erhebliche Kosten ein, was sich auch auf die Verbraucher durchschlagen dürfte.
- einfacheres Bezahlen in ganz Europa: Überweisungen werden schneller und transparenter. Wer keine Kreditkarte besitzt, kann häufiger als bisher mit seiner Debitkarte bezahlen. So müssen Urlauber weniger Bargeld mitnehmen und können bequem überall an Automaten abheben. Auch Lastschrift-Zahlungen werden einfacher - etwa wenn jemand ein Ferienhaus mieten oder eine ausländische Zeitung abonnieren möchte.
- nur noch ein einziges Konto nötig: Zieht jemand für eine bestimmte Zeit ins Ausland, musste er bislang umständlich mit verschiedenen Konten hantieren. Gleiches gilt für Firmen mit Geschäftsbeziehungen oder Niederlassungen in verschiedenen Euro-Ländern. Künftig wird es möglich sein, alle Geldgeschäfte über ein einziges Konto zu erledigen, etwa das Heimatkonto.
- Niedrigere Kontoführungskosten: SEPA wird zu mehr Transparenz, weniger versteckten Kosten und größerem Wettbewerbsdruck unter den Banken führen, was sich letztlich positiv auf die teilweise hohen Kontoführungsgebühren auswirken kann.
- Unternehmen können durch schnellere Zahlungseingänge und eine vereinfachte Abwicklung die Liquidität verbessern und Kosten senken. Gemeinsame technische Standards erlauben große Einsparungen. Für Banken eröffnen sich Möglichkeiten, neue Produkte zu entwickeln, neue Märkte zu erschließen und gleichzeitig ihre Verwaltungsabläufe effizienter zu gestalten.
(PM EU-Kommission vom 29.7.2010)