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Wirtschaftsrecht
25.06.2010
Wirtschaftsrecht
EU-Kommission: Millionenstrafe gegen Badezimmer-Kartell

Die Europäische Kommission hat gegen 17 Hersteller von Badezimmerausstattungen wegen eines Preiskartells in Deutschland und fünf weiteren EU-Ländern Geldbußen von insgesamt 622 Millionen Euro verhängt. Bei den meisten Unternehmen handelt es sich um bekannte Anbieter: Artweger, Cisal, Dornbracht, Duravit, Duscholux, Grohe, Hansa, Ideal Standard, Kludi, Mamoli, Masco, Roca, RAF, Sanitec, Teorema, Villeroy & Boch und Zucchetti. Das Kartell bestand zwölf Jahre lang und betraf Sanitärkeramik wie Waschbecken und Badewannen sowie Armaturen und Ausstattungen.

Wettbewerbskommissar und Kommissions-Vizepräsident Joaquín Almunia sagte dazu: „Das Kartell hat Betrieben wie Bauunternehmen und Klempnern, aber letzten Endes auch zahlreichen Familien geschadet."

Im Rahmen der Kronzeugenregelung wurde Masco die Geldbuße vollständig erlassen, da es als erstes Unternehmen Informationen über das Kartell vorgelegt hatte. Die Geldbußen von fünf Unternehmen wurden ermäßigt, da die betreffenden Unternehmen angesichts ihrer finanziellen Lage vermutlich nicht in der Lage sind, die Geldbuße zu bezahlen.

Aus dem Beschluss der Kommission geht hervor, dass 17 Unternehmen in den Jahren 1992 bis 2004 ihre Verkaufspreise für Badezimmerausstattungen in Deutschland, Österreich, Italien, Belgien, Frankreich und den Niederlanden koordinierten. Die Koordinierung erfolgte im Rahmen von Treffen von 13 nationalen Fachverbänden in Deutschland (über 100 Treffen), Österreich (über 80), Italien (65) sowie Belgien, Frankreich und den Niederlanden und durch bilaterale Kontakte. Dabei wurden Preiserhöhungen, Mindestpreise und Rabatte festgesetzt und vertrauliche Geschäftsinformationen ausgetauscht.
(PM EU-Kommission vom 23.6.2010)

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