EU-Kommission: Mehr Sicherheit im Derivatehandel
Als Lehre aus der Finanzkrise treibt die Europäische Kommission bessere Regeln für die Wertpapiermärkte voran. In einer Mitteilung kündigte sie heute die nächsten Schritte an, um den Handel mit Derivaten transparenter und sicherer zu machen. Derivate sind Finanzinstrumente, deren Preise sich nach den Kursschwankungen oder den Preiserwartungen anderer Investments richten. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Weltwirtschaft, etwa zur Absicherung gegen Wertverluste. Unter anderem weil sie die Schwankungen der Preise dieser zugrunde liegenden Anlagen überproportional nachvollziehen, sind sie jedoch mit speziellen Risken verbunden. Zu Derivaten zählen viele Zertifikate, Optionen, Futures und Swaps.
Im kommenden Jahr will die Kommission nun Legislativvorschläge vorlegen. Diese werden sich an den Beschlüssen des G 20 Gipfels von Pittsburgh orientieren. Weil der Derivatemarkt global funktioniert, will sich die Kommission mit Behörden in anderen Teilen der Welt abstimmen. Binnenmarkt-Kommissar Charlie McCreevy sagte: "Die Mitteilung ist ein Paradigmenwechsel weg von der traditionellen Sichtweise, dass Derivate ein Finanzinstrument für Profis sind und deshalb nur zurückhaltend reguliert werden dürfen. Die Kommission schlägt einen umfassenden Ansatz vor, der es letztlich den Märkten erlaubt, Risiken angemessen zu bepreisen. Wir können es uns nicht leisten, dass noch einmal am Ende der Steuerzahler die Risiken des Finanzsektors trägt."
(Quelle: PM EU-Kommission vom 21.10.2009)