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Wirtschaftsrecht
25.01.2013
Wirtschaftsrecht
BT: Konträre Expertenmeinungen zur Einführung einer Frauenquote

Die Expertenansichten zur Einführung einer Frauenquote für Wirtschaftsunternehmen gehen auseinander (vgl. dazu auch den Standpunkt von Kock, BB 2013, 245 [in diesem Heft]). Das ist zumindest das Ergebnis einer öffentlichen Anhörung von Sachverständigen des Rechtsausschusses am 16.1.2012. Neun Sachverständige – vier Männer und fünf Frauen – legten ihre Positionen zum Thema dar. Für eine Frauenquote sprach sich bspw. die freiberufliche Wissenschaftlerin und Autorin Gisela Notz aus Berlin aus. Die seit mehr als zehn Jahren geltende Selbstverpflichtung von Unternehmen habe nichts gebracht. Deshalb sei eine mit Sanktionen verbundene Quote unumgänglich. Die Forderungen von Thomas Sattelberger, Stiftungsvorstand der ZU-Stiftung (Trägerstiftung der Zeppelin Universität [ZU] Friedrichshafen) und ehemaliger Personalvorstand Deutsche Telekom AG, München, gingen über die der Quoteneinführung hinaus. Er sagte, dass es zusätzlich der Verpflichtung bedürfe, generell im gesamten Unternehmen den Frauenanteil zu erhöhen. Marie- Christine Ostermann vom Verband Die Familienunternehmer – ASU e. V. aus Berlin hingegen argumentierte, dass eine Frauenquote die Einheit von Risiko und Haftung trenne: Der Staat greife über die Personalpolitik ein, ohne Verantwortung für das Unternehmen zu tragen. Deshalb lehne ihr Verband die Quote ab, wünsche sich aber insgesamt mehr Frauen in Unternehmen. Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie e. V., Berlin, lehne eine Frauenquote ab, erklärte sein Vertreter Heiko Willems. Dennoch befürworte er Frauen in Führungspositionen. Insbesondere eine alle Branchen betreffende einheitliche Quote lehne der Verband ab. Sie werde den unterschiedlichen Bereichen, beispielsweise in der Industrie, nicht gerecht.
(hib-Meldung vom 16.1.2013)
Einen Überblick über die Aktivitäten zur Frauenquote auf europäischer und deutscher Ebene gibt Jung in BB Heft 8/2013, das am 18.2. erscheint.

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