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Wirtschaftsrecht
16.05.2019
Wirtschaftsrecht
KfW: Investoren suchen sichere und nachhaltige Anlagen

 

Trotz der Turbulenzen zu Beginn des Jahres, die insbesondere dem Brexit-Verlauf und der Erwartung einer restriktiveren Zentralbankpolitik geschuldet waren, ist der KfW in den ersten 4 Monaten eine sehr erfolgreiche Refinanzierung gelungen. In diesem Zeitraum hat sie bereits rund 42 Mrd. Euro und damit mehr als die Hälfte ihres für 2019 angekündigten Refinanzierungsbedarfs an den internationalen Kapitalmärkten aufgenommen.

Bei ihren Euro-Benchmarkanleihen hat die KfW teilweise rekordhohe Orderbücher gesehen, die ihr sehr gute Refinanzierungskonditionen ermöglicht haben, und selbst bei Negativrenditen griffen die Anleger zu. Außergewöhnlich war auch die Nachfrage nach Anleihen in Britischem Pfund: die KfW eröffnete dieses Marktsegment am 3. 1. mit ihrer bislang größten GBP-Emission und emittierte in den ersten vier Monaten 2019 insgesamt 10 GBP-Anleihen über insgesamt umgerechnet 6,3 Mrd. Euro Diversität bleibt ein wichtiges Merkmal der KfW-Refinanzierung, denn seit Beginn des Jahres wurden Anleihen in insgesamt 11 unterschiedlichen Währungen weltweit platziert.

Sehr erfreulich entwickelt sich auch das Green-Bond-Marktsegment. 2018 erreichte es mit rund 110 Mrd. Euro Neuemissionsvolumen einen neuen Höchststand (+ 10% im Vergleich zum Vorjahr). Und der Trend hält aktuell an: So übertraf das Neuemissionsvolumen im ersten Quartal 2019 das Vergleichsquartal 2018 bereits um rund zwei Drittel. „Gleichwohl beobachten wir, dass die Nachfrage nach Green Bonds das Angebot mittlerweile stark übersteigt. Das freut uns sehr, sind wir 2014 doch in das Marktsegment mit dem Ziel eingetreten, die internationalen Kapitalmärkte für Green Finance zu sensibilisieren und zu gewinnen“, erklärt Dr. Frank Czichowski, Treasurer der KfW, anlässlich eines Pressegesprächs der Förderbank.

Der steigenden Nachfrage begegnet die KfW nun durch eine Erweiterung ihres Emissionsprogramms. Wurden mit den Green Bonds der KfW bislang nur Projekte des Förderprogramms „Erneuerbare Energien – Standard“ (Kreditprogramm 270) refinanziert, werden die Emissionserlöse nun auch für ein Förderprogramm eingesetzt, das energieeffiziente Neubauten (Kreditprogramm 153) finanziert; das Förderprogramm ist standardisiert, liefert einen klar messbaren Beitrag zum Klimaschutz und generiert substanzielle Volumina. So will die KfW die erfreuliche Entwicklung am Kapitalmarkt weiter unterstützen. „Glaubwürdigkeit, Qualität, Liquidität und transparentes Reporting bleiben Charakteristika der ‚Green Bonds – Made by KfW‘“, erklärt Czichowski. Zugleich sensibilisiert die KfW die Marktteilnehmer mit dieser Neuerung für ein – neben den Erneuerbaren Energien – weiteres wichtiges Thema der Transformation der Wirtschaft: Energieeffizienz.

Investoren weltweit analysieren im Zuge ihrer Investitionsentscheidungen insbesondere in Green Bonds zunehmend nicht mehr nur die Anleihe als solche, sondern auch den Emittenten und seine Aufstellung in puncto Nachhaltigkeit. Die KfW ist als ‚Bank aus Verantwortung‘, bei der Nachhaltigkeit in allen Geschäftsbereichen seit langem verankert ist, diesbezüglich sehr gut aufgestellt. „Aber wir ruhen uns nicht auf dem Erreichten aus, sondern wollen auch künftig zu den nachhaltigsten Financiers und Emittenten gehören“, erklärt der Treasurer.

So hat der KfW-Vorstand im letzten Jahr die Nachhaltigkeitsratings der Bank zu einem zentralen Bestandteil der strategischen Steuerung erklärt: Ziel ist, die KfW unter den TOP 5 der Förderbanken weltweit zu halten. Zudem hat der Vorstand die ‚KfW Roadmap Sustainable Finance‘ beschlossen, in der die zukunftsfähige, nachhaltige Ausrichtung der Bank als zentraler strategischer Auftrag definiert wird. Mit dem im Februar 2019 verabschiedeten neuen Nachhaltigkeits-Leitbild wurde ein erster Teilauftrag umgesetzt. Aktuell arbeitet die Förderbank intensiv an neuen Steuerungskonzepten, in denen die SDGs (Sustainable Development Goals der UN) und die Pariser Klimaziele adäquat berücksichtigt werden. Auch im Risikomanagement wird unter Einbeziehung der TCFD-Empfehlungen überprüft, wie sich ESG- und Klimarisiken auf die Wirtschaft, insbesondere auf KfW-Geschäftspartner und –Kunden, und somit auf das Risikoexposure der Bank auswirken. Schließlich intensiviert die KfW den Dialog mit ihren Stakeholdern, um Transparenz zu gewährleisten und deren Einschätzungen und Anregungen einzuholen.

„Die ‚KfW Roadmap Sustainable Finance‘ ist ein komplexes und aufwändiges Projekt – ich bin aber überzeugt davon, dass es sich für die KfW auch in ihrer Rolle als Emittentin auszahlen wird. Mit einer nachhaltigen und zukunftsgerichteten Aufstellung der Bank werden wir Investoren weltweit überzeugen können, dass ihre Investitionen bei uns stets in verantwortungsbewussten Händen sind“, sagt Czichowski.

 

Service:
Ausführliche Informationen finden Sie hier:

www.kfw.de/green-bonds

Second Party Opinion von CICERO (Engl.)

Neues KfW Green Bond Framework (Engl.)

Aktualisierte Investorenpräsentation (Engl.)

www.kfw.de/nachhaltigkeit/KfW-Konzern/Nachhaltigkeit

(PM KfW vom 13.5.2019)

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