: "Bankruptcy Remoteness"
Gegenstand des folgenden Beitrags sind "Asset-Backed Securities" (ABS), einem in den USA entwickelten und mittlerweile global praktizierten Finanzierungsinstrument, das trotz jahrzehntelanger Praxis immer noch zahlreiche rechtliche Fragen aufwirft. Von besonderer Bedeutung sind dabei vor allem die insolvenzrechtlichen Risiken, da eine Entscheidung der Investoren für oder gegen ABS maßgeblich von dem zugrunde liegenden Rating der im Rahmen von ABS-Transaktionen emittierten Wertpapiere abhängt. Ein hervorragendes Rating etwa kommt nur in Frage, wenn die insolvenzrechtlichen Risiken kalkulierbar sind bzw. durch entsprechende Strukturierung der Transaktion weitgehend gebannt werden können.
: Stoneridge und die Zukunft von Wertpapiersammelklagen (nicht nur) in den USA
Am 15. 1. 2008 hat der U.S. Supreme Court in seiner mit Spannung erwarteten Entscheidung im Fall Stoneridge Investment Partners, LLC v. Scientific-Atlanta, Inc. eine Ausweitung der Haftung für Kapitalmarktbetrug auf Unternehmen und Berater, die nicht unmittelbar für Bilanzfälschungen verantwortlich sind, abgelehnt (zum Verfahren vor dem Supreme Court vgl. bereits Adler/Wilske, RIW 2007, 845). Die Mehrheit der Richter stimmte der Ansicht der zwei beklagten Lieferanten zu, dass nach dem Willen des Kongresses solche Verstöße allein durch die U.S.-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) geahndet werden sollen. Das Gericht stellte klar, dass nur solche Beklagten auf Schadensersatz haften, die tatsächlich irreführende Informationen erteilt haben, auf die die Aktionäre bei ihrer Anlageentscheidung vertraut haben. Die Entscheidung in diesem wichtigen Fall schafft größere Rechtssicherheit, sollte jedoch nicht als Entwarnung auf breiter Front missverstanden werden.