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BB 2013, 2089
 

Im Blickpunkt

Abbildung 4

Der ehemalige Daimler-Finanzvorstand Manfred Gentz soll Vorsitzender der Regierungskommission Corporate Governance Kodex werden (www.faz.net vom 13. und vom 14.8.2013). Da er – so die FAZ – “anders als seine Vorgänger Gerhard Cromme (damals Aufsichtsratschef von Thyssen-Krupp) und der scheidende Amtsinhaber Klaus-Peter Müller (in dieser Position bei der Commerzbank) – nicht auf die Ressourcen eines von ihm kontrollierten Unternehmens zurückgreifen” könne, habe eine neue Form der Finanzierung für die Kommission gefunden werden müssen. Die Bundesregierung habe die Übernahme der Kosten mit der Begründung abgelehnt, bei der Kodex-Kommission handele es sich um ein Selbstverwaltungsorgan der deutschen Wirtschaft. Am 15.8.2013 gab das Deutsche Aktieninstitut (DAI) nun bekannt (www.dai.de), dass es plant, die Geschäftsstelle der Regierungskommission zu übernehmen. Es biete sich, so Werner Baumann, Präsident des DAI und Finanzvorstand der Bayer AG “mit seiner breiten Mitgliederbasis als Träger einer auf Selbstregulierung ausgerichteten Institution der Corporate Governance geradezu an.” Mit den Worten “Eine intensivere Einbindung der Wirtschaft und eine verbesserte organisatorische Aufstellung werden die Akzeptanz der Kommission in der Wirtschaft verbessern”, begrüßte Holger Lösch, Mitglied der Hauptgeschäftsleitung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) den Neustart der Corporate-Governance-Kommission mit Gentz als neuem Vorsitzenden (www.bdi.de). Gentz ist bereits mehrere Jahre Mitglied in der Kodex-Kommission und hat sich “wiederholt in öffentliche Diskussionen zur Managermoral und Corporate Governance eingeschaltet. So forderte er im vergangenen Jahr gemeinsam mit Müller in einem Brief an die Aufsichtsräte der DAX-30-Unternehmen Obergrenzen für Managergehälter. (. . .) Auf einer Veranstaltung der Initiative ‘Frauen in den Aufsichtsrat’ (Fidar) scheute er sich vor zwei Jahren aber auch nicht, vor einer gesetzlichen Frauenquote zu warnen. Lediglich ein paar ‘Quotenmänner’ würden von den Personalberatern noch vorgeschlagen, sagte er. Schon jetzt sei der öffentliche Druck auf die Unternehmen so groß, dass Männer diskriminiert würden” (www.faz.net vom 13.8.2013). Eine Untersuchung zum derzeitigen Frauenanteil in DAX-Aufsichtsräten finden Sie auf der zweiten Seite dieses Wochenüberblicks.
Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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