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BB 2024, 2538
 

Im Blickpunkt

Abbildung 9

Die deutsche Wirtschaft fordert dringend umfassende Reformen in vielen (system-)relevanten Bereichen, u. a. Bildung, Rente, politische Rahmenbedingen oder Energiekosten, heißt es in einer PM der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY vom 18.10.2024. Reformen seien essenziell notwendig, um den Standort Deutschland zu stärken – so die einhellige Meinung der Wirtschaftslenker. Dies gehe aus der EY-Studie “Die Zukunft der deutschen Wirtschaft 2024” hervor, die auf einer Umfrage unter 110 Großunternehmen in Deutschland basiert. Befragt worden seien Inhaber und Top-Manager, jedes dritte befragte Unternehmen sei börsennotiert. Besonders prägnant seien die Umfrageergebnisse in den Bereichen Bildung, Fachkräftemangel und demografischer Wandel. Außerdem falle auf, dass das Vertrauen in die Handlungsstärke der aktuellen Bundesregierung generell derzeit sehr gering ist. Die Studie verdeutliche zudem den Unmut vieler Unternehmen über die Geschwindigkeit politischer Entscheidungsfindung in Deutschland: 94 % der Befragten sähen diese als wirtschaftshemmend an. Unter anderem sei nach Ansicht von fast der Hälfte der Unternehmen das Lieferkettengesetz ein Hemmnis für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Generell bringe die Befragung zum Vorschein, dass politische Prozesse und Regulierungen von vielen als Bremsklotz für die Wirtschaft wahrgenommen werden – ein Appell an die Politik, effizientere und unternehmensfreundlichere Entscheidungen zu treffen. Die Diskrepanz zwischen dem Vertrauen in das allgemeine Wirtschaftswachstum und dem Vertrauen in die Bundesregierung sei auffällig. Während die Mehrheit der Befragten generell optimistisch auf eine wirtschaftliche Erholung schaue, traue ein erheblicher Teil (78 %) der Befragten der aktuellen Regierung nicht zu, diesen Aufschwung aktiv zu unterstützen oder gar herbeizuführen. Diese Ergebnisse verdeutlichten eine starke Skepsis gegenüber der politischen Führung. All dies habe Auswirkungen auf die Investitionsplanungen der Unternehmen. Während 72 % der Befragten explizit verneinten, dass sie planen, weitere Standorte in Deutschland zu eröffnen, stimmten 45 Prozent eher bzw. sehr stark zu, dass sie neue Standorte im Ausland planen.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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