Im Blickpunkt
Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e. V. (IDW) hat laut seiner PM vom 6.3.2024 erstmals eine ESRS-Modulverlautbarung entwickelt, die Unternehmen und deren Abschlussprüfer bei einer einheitlichen Auslegung und Anwendung der neuen Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung unterstützt. Anlass sei der von der Europäischen Kommission veröffentlichte erste Satz der ESRS, der bereits für 2024 von bestimmten Unternehmen angewendet werden muss. Um eine einheitliche Auslegung der neuen Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) von großen Unternehmen, die sie gemäß CSRD anwenden müssen, zu unterstützen, habe das IDW Antworten auf Auslegungsfragen bei der konkreten Anwendung der ESRS erarbeitet. Der Entwurf in Form einer Modulverlautbarung (IDW RS FAB 100: ESRS-Modulverlautbarung) sei jetzt veröffentlicht und stehe bis zum 30.6.2024 zur öffentlichen Konsultation bereit. Die Modulverlautbarung werde stetig um praktische Fragestellungen fortentwickelt. “Die Finanzberichterstattung hatte Jahrzehnte Zeit sich zu entwickeln. Die Nachhaltigkeitsregeln müssen aber kurzfristig angewandt werden und lassen naturgemäß Fragen offen. Als IDW tragen wir so dazu bei, dass Unsicherheiten beseitigt werden und die Anwendung möglichst einheitlich erfolgt”, stellt Melanie Sack, Vorstandssprecherin des IDW, fest. Das IDW gebe damit dem Berufsstand, den Anwendern und Adressaten, eine Grundlage für eine der Norm entsprechende und vergleichbare Berichterstattung an die Hand. Sack: “Die Nachhaltigkeitsberichterstattung ist ein wesentlicher Baustein für die nachhaltige Transformation. Adressaten brauchen verlässliche und vergleichbare Informationen. Hier ist es uns als IDW ein Anliegen, so einen Beitrag zur Fortentwicklung der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu leisten.” Die ersten fünf Modul-Entwürfe thematisierten zentrale Fragestellungen rund um die Wesentlichkeitsanalyse. Weitere Modul-Entwürfe seien bereits in Vorbereitung und sollten zeitnah veröffentlicht werden. Das IDW arbeite ferner an den Eckpunkten einer Prüfungsverlautbarung, die deutsche Besonderheiten zu internationalen Prüfungsnormen wie ISAE 3000 (Revised) und den für Ende 2024 erwarteten ISSA 5000 abdecken soll.
Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft