Im Blickpunkt
“Angesichts wachsender Krisenfaktoren und -szenarien in der deutschen Wirtschaft”, heißt es in der PM des Bundesverbands Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) vom 6.7.2022, “treten immer mehr Unternehmen auf die Kostenbremse.” Auch Programme zur Effizienzsteigerung gewönnen verstärkt an Fahrt. Für die Consultingbranche bedeute dies, dass die Nachfrage der Kunden nach klassischen Restrukturierungs- und Sanierungsthemen steigt. Die Folge: Im Vergleich aller Beratungssegmente lege der Indexwert für das Geschäftsklima der Sanierungsberater in der vom BDU vierteljährlich durchgeführten Befragung in der Consultingbranche für das zweite Quartal 2022 als einziges Beratungsfeld zu. Im Gesamtmarkt hingegen halte die mit Q4/2021 einsetzende, leichte Abwärtstendenz im Geschäftsklima der Consultingbranche zum dritten Mal in Folge an. Der Indexwert liege aktuell bei 100,2 (Q1/2022: 102,4 und Q4/2021: 108,3). Der Consulting-Branchenindikator liege aber im Vergleich mit dem ifo-Geschäftsklimaindex für die Gesamtwirtschaft, der nach der gleichen Systematik wie der des BDU erhoben wird, auf einem noch deutlich höheren Niveau (ifo-Geschäftsklimaindex 06/2022: 92,3). BDU-Präsident Ralf Strehlau: “Der Putin-Krieg, Lieferengpässe, Krisenszenarien bei der Energieversorgung und die hohe Inflationsrate lassen bei den Unternehmen zunehmend die Alarmglocken läuten. Die Konsequenz: Wirtschaft und Industrie machen sich mit Unterstützung von uns Consultants möglichst schnell und umfassend krisenfest.” Der Indexwert für das Beratungsfeld Sanierungsberatung sei zum Ende Juni 2022 von 96,0 im letzten Quartal auf 101,9 gestiegen. Die Geschäftsklima-Indizes aller anderen Beratungsfelder – IT-Beratung, Strategieberatung, Organisations- und Prozessberatung sowie HR-Beratung – hätten hingegen nachgegeben. – Zum Thema “Sanieren mit dem StaRUG” s. den Beitrag von Bernsau/Beyer, BB 2022, 1090 ff.
Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft