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BB 2021, 853
 

Im Blickpunkt

Abbildung 8

Schon oft haben wir an dieser Stelle über die globale Mindeststeuer berichtet, meist skeptisch, ob sie kommt oder nicht. Nun scheint sich tatsächlich etwas in die Richtung “sie kommt” zu entwickeln. Dies liegt an der neuen Regierung in den USA. Bremste der (ehemalige) Präsident Donald Trump das Vorhaben noch ein, so gibt Präsident Joe Biden eher Gas. Auslöser dafür ist allerdings ein nationales US-amerikanisches Ereignis, wonach hochprofitable Unternehmen mit einer Gesamtgewinnsumme von 40 Mrd. Dollar an den US-Bundesstaat wegen Steuervermeidungspraktiken keinen Dollar Körperschaftsteuer gezahlt haben sollen. Die US-Finanzministerin Janet Yellen formulierte daraufhin, das 30-jährige Rennen um die niedrigsten Steuersätze müsse beendet werden. Es sei Jahrzehnte diskutiert, aber nichts umgesetzt worden. Bundesfinanzminister Olaf Scholz spürt ganz entscheidenden Rückenwind für die Einführung der Mindestbesteuerung. Interessant ist, dass die US-Finanzministerin Janet Yellen über den Mindeststeuersatz der Europäer von 15 Prozent hinausgeht und sich sogar 21 Prozent vorstellen kann. Sie flankiert ihre Absage an den Unterbietungswettbewerb der Unternehmenssteuern mit einem Plädoyer für internationale Zusammenarbeit. Ob Sie sich durchsetzen wird?
Prof. Dr. Michael Stahlschmidt, Ressortleiter Steuerrecht

 
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