Im Blickpunkt
Deutsche Unternehmen erwarten laut einer PM von Willis Towers Watson (WTW) vom 30.8.2023 in den nächsten drei Jahren einen bedeutenden Wandel der Arbeitswelt. 70 %, so die PM weiter, nutzen Automatisierung und wollen diese ausbauen. Außerdem sei die Hälfte (50 %) der Meinung, dass sie durch die Erschließung neuer Talentquellen Mehrwert für die Organisation schaffen können. Zudem erwarteten deutsche Arbeitgeber, dass 62 % der Mitarbeitenden hybrid arbeiten werden. Im weltweiten Vergleich agierten die deutschen Unternehmen bislang zögerlich; nun wollten sie aufholen. Das zeige der neue Dynamics of Work Survey 2023 von WTW. “Der Wandel in der Arbeitswelt wird vor allem durch zwei Themen angetrieben: die Digitalisierung und die Nachwirkungen der Pandemie”, so Florian Frank, Head of Work & Rewards bei WTW. “Mit der Digitalisierung werden einfache Arbeitsprozesse immer stärker automatisiert. Damit verändern sich viele Jobs, einige fallen weg, andere werden neu geschaffen. Unternehmen stehen nun in der Verantwortung, ihre Mitarbeitenden für diese umgestalteten Arbeitsprozesse zu befähigen. Zudem hat die Pandemie bewiesen, dass alternative Arbeitsmodelle wie Homeoffice funktionieren. Solche Modelle sind gekommen, um zu bleiben. Es werden sogar mehr werden.” Laut des Dynamics of Work Survey erwarteten 42 % der befragten Unternehmen in Deutschland eine Zunahme von Digitalisierung und Automatisierung. Aus diesem Grund hätten jeweils knapp zwei Fünftel (39 %) die interne Kommunikation gestärkt und Rollenbeschreibungen neu definiert. “Aktuell führen viele Unternehmen einen Soll-Ist-Abgleich zwischen den bereits vorhandenen und den in Zukunft benötigten Skills durch”, sage Frank. “Damit geht natürlich ein tiefgreifender Wandel in der Organisation einher, den Unternehmen durch interne Kommunikation begleiten müssen. Zudem müssen sie die Mitarbeitenden durch Trainingsprogramme auf diese Zukunft vorbereiten. Mit dieser neuen Skill-Landschaft sind Firmen auch gefragt, ihre Vergütungsstrukturen anzupassen.” – Wie wichtig diese Transformationsprozesse zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands sind, thematisiert auf der Ersten Seite in diesem Heft BDI-Präsident Russwurm.
Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft