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BB 2024, 1129
 

Im Blickpunkt

Abbildung 12

“Wenn alle Menschen so leben würden wie in Deutschland, wären die natürlichen Ressourcen für das Jahr 2024 bereits aufgebraucht”, heißt es in der PM des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens PwC vom 2.5.2024. An dieses Ungleichgewicht erinnere der “Earth Overshoot Day” (Erdüberlastungstag), der in Deutschland in diesem Jahr auf den 2.5. gefallen sei. Ein wichtiger Stellhebel, um dem übermäßigen Ressourcenverbrauch entgegenzuwirken, seien Einkauf und Konsum. Und hier scheine bei deutschen Verbrauchern ein Umdenken stattzufinden: Sie konsumierten nachhaltiger, klimafreundlicher und damit auch gesünder. Zu diesen Ergebnissen komme die Studie “Voice of the Consumer 2024”, für die PwC zwei Mal jährlich rund 20 000 Menschen in 31 Ländern befrage, darunter mehr als 1 000 Konsumenten aus Deutschland. Laut Umfrage bereite der Klimawandel 80 % der deutschen Konsumenten Sorgen. Das liege auch daran, dass die Menschen die Auswirkungen immer stärker spürten: Drei Viertel der Befragten hätten angegeben, dass sie die Folgen des Klimawandels in den vergangenen zwölf Monaten in ihrem täglichen Leben bemerkt hätten. Um einen Beitrag zu leisten und den eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern, kauften viele Menschen deshalb überlegter ein: Rund vier von zehn Befragten hätten ihren Gesamtverbrauch reduziert oder kauften verstärkt nachhaltige Ware mit einer geringeren Klimabelastung wie Secondhand-Artikel oder Produkte aus recycelten Materialien. Ein beträchtlicher Anteil der Verbraucher passe zudem die Ernährung an, um das Klima zu schonen: So hätten 35 % angegeben, dass sie in den vergangenen sechs Monaten weniger rotes Fleisch gegessen hätten. 22 % hätten in diesem Zeitraum weniger Milchprodukte verzehrt. Im Gegenzug sei pflanzliche Ernährung im Aufwind: 40 % hätten deutlich häufiger zu frischem Obst und Gemüse gegriffen. 28 % konsumierten mehr Bohnen und Hülsenfrüchte, die als deutlich klimafreundlicher gelten als Fleisch. – In diesem Schwerpunktheft Environmental, Social and Governance (ESG) beschäftigen sich die Beiträge im Ressort Wirtschaftsrecht mit der europäischen Lieferkettenrichtlinie (Schäfer/Schütze, CSDDD) und mit CO2-Emissionszertifikaten (Thiruchittampalam), im Ressort Steuerrecht thematisieren Schnitger/Kockrow den Bereich ESG & Tax, und Höfler/Säuberlich geben im Ressort Bilanzrecht und Betriebswirtschaft Tipps für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (Meldebögen in der EU-Taxonomie für Nicht-Finanzunternehmen).

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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