Im Blickpunkt
“Die optimale Planung von Transportwegen, die Reduzierung von Retouren oder die Vorhersage von Maschinenausfällen in der Produktion: Big-Data-Analysen können in vielen Branchen die Arbeit effizienter machen und dabei helfen, Kosten zu sparen”, heißt es in einer PM der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG vom 30.5.2017. Dabei sei Big Data längst nicht mehr allein ein Thema für Großkonzerne, sondern werde auch für den gehobenen Mittelstand immer interessanter, wie eine repräsentative Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von KPMG unter 709 Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern ergeben habe. Demnach sagten aktuell 62 % der Unternehmen mit 500–1999 Mitarbeitern, dass sie Big-Data-Lösungen einsetzen. Vor einem Jahr seien es gerade einmal 44 % gewesen. Big Data, also die Fähigkeit, große Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen und mit unterschiedlicher Struktur in hoher Geschwindigkeit auszuwerten, sei die Königsdisziplin der Datenanalyse. Datenanalyse umfasse aber deutlich mehr. So ließen sich Erkenntnisse auch auf Grundlage von Daten gewinnen, die vollständig aus dem eigenen IT-System stammen, wie etwa Kundendaten. Insgesamt hätten 75 % der Unternehmen angegeben, relevante Unternehmensentscheidungen auf Grundlage von Erkenntnissen aus der Analyse von Daten zu treffen. Und 29 % hätten sogar gesagt, dass sich ihr Geschäftsmodell in den vergangenen zwei Jahren durch die zunehmende Verfügbarkeit von Daten und die Möglichkeit, diese zu analysieren, verändert habe. Größte Probleme beim Einsatz von Datenanalysen seien unklare Rechtsgrundlagen, Mangel an qualifiziertem Personal und eine fehlende Strategie. “Daten sind in vielen Branchen von großer Bedeutung, etwa Verkehrs- und Wetterdaten in der Logistik oder anonymisierte Gesundheitsdaten bei der Bekämpfung von Volkskrankheiten. Unternehmen können dadurch nicht allein Kosten sparen oder effizienter werden, sie können auch völlig neue Produkte und Dienstleistungen entwickeln und auf den Markt bringen”, sagte Peter Heidkamp, Head of Technology der KPMG. Weitere Informationen zu den Ergebnissen der Umfrage sind im Studienbericht verfügbar unter www.kpmg.de/mdws.
Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft