Im Blickpunkt
Gemäß einer PM der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY vom 1.8.2024 befinden sich die Aktien von Deutschlands Top-Unternehmen mehrheitlich – zu 51,0 % – in der Hand ausländischer Investoren. Anleger aus Deutschland besäßen lediglich gut ein Drittel (33,6 %) der Wertpapiere der wichtigsten Wirtschaftsunternehmen des Landes. Der übrige Aktienbestand der DAX-Konzerne lasse sich regional nicht zuordnen. Im Vergleich zum Vorjahr sei der Auslandsanteil im Geschäftsjahr 2023 leicht – um 0,6 Prozentpunkte – gesunken, während der Anteil deutscher Aktionäre minimal gestiegen sei (plus 0,1 Prozentpunkte). In den vergangenen Jahren hätten vor allem nordamerikanische Anleger ihr Engagement bei den deutschen Top-Unternehmen deutlich hochgefahren, gleichzeitig seien Investoren aus dem europäischen Ausland zurückhaltender geworden: Seit dem Jahr 2010 sei der Anteil nordamerikanischer Anleger bei den DAX-Unternehmen von 17,4 auf zuletzt 23,5 % gestiegen. Der Anteil europäischer Investoren sei hingegen von 25,7 auf 22,6 % gesunken. Das seien Ergebnisse einer aktuellen Analyse von EY zur Aktionärsstruktur der im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr. Das starke Gewicht ausländischer Aktionäre führe auch dazu, dass Dividenden in erheblichem Umfang ins Ausland abfließen. Für das vergangene Geschäftsjahr hätten die DAX-Konzerne so viel Geld an ihre Aktionäre ausgeschüttet wie nie zuvor: insgesamt 53,8 Mrd. Euro. Davon flössen mindestens 26,0 Mrd. Euro an Anleger im Ausland. Nur 22,2 Mrd. Euro seien an Anleger aus Deutschland gegangen. Den höchsten Anteil ausländischer Aktionäre wiesen der Luftfahrtzulieferer MTU Aero Engines und der Chemiekonzern Brenntag auf – bei beiden Unternehmen seien 81 % der Anteile in den Händen ausländischer Investoren. Die höchste Überweisung ins Ausland tätige aber ein anderes Unternehmen: Mercedes Benz zahle in diesem Jahr Dividenden in Höhe von 3,4 Mrd. Euro an ausländische Anleger, auf Konten deutscher Investoren flössen 2,1 Mrd. Euro. Den höchsten Anteil deutscher Anleger weise hingegen mit 88 % die Porsche AG auf – die große Mehrheit der Aktien gehörten der Volkswagen AG und der Porsche Automobil Holding SE.
Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft