Im Blickpunkt
2021 hat nicht nur der Betriebs-Berater, der am 15.6.1946 zum ersten Mal erschienen ist und dessen 75-jährigem Bestehen wir dieses Heft widmen (s. dazu die Erste Seite von Schmittmann), einen besonderen “Geburtstag”. Auch dieses Ressort hat Grund zum Feiern: Bilanzrechtliche Beiträge gab es im BB zwar von Anfang an, ein eigenes Ressort bildet das Bilanzrecht aber erst seit 1981 und damit seit nun genau 40 Jahren. Auslöser für die Einführung der neuen Rubrik war wohl die Umsetzung der Bilanzrichtlinie von 1978 in deutsches Recht durch das Bilanzrichtliniengesetz 1985, das erstmals die bislang in Einzelgesetzen verstreuten bilanzrechtlichen Regelungen in einem Gesetz zusammenfasste. 1995, im 50. Jahrgang des BB, erfolgte eine Ausweitung der Rubrik auf den Bereich der Wirtschaftsprüfung. 2002 dann wurde das Themenspektrum ausgedehnt auf “Bilanzrecht und Betriebswirtschaft”. Neben der Behandlung der gesetzlichen Regelungen zum Bilanzrecht (und später dann auch der zur Abschlussprüfung und der Standards zur internationalen Rechnungslegung) nahm die Diskussion der Bilanzrechtsprechung in diesem Ressort immer einen breiten Raum ein. Eine führende Rolle spielten dabei die BFH-Richter Beisse, Döllerer, Groh, Woerner und – bis heute – Weber-Grellet. In dieser Jubiläumsausgabe untersucht Weber-Grellet, ob und wie die BB-Beiträge der o. g. vier BFH-Richter Einfluss auf die Entwicklung des Bilanzrechts genommen haben und wie diese Punkte heute gesehen werden. – In den nächsten Jahren steht eine epochale Wende in der Rechnungslegungswelt an: die Entwicklung hin zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, bei der die “Zweiklassengesellschaft” zwischen finanziellen und nichtfinanziellen Informationen endet (s. dazu den Blickpunkt in BB 22, BB 2021, 1321, die diesbezüglichen Meldungen des DRSC und des IDW im nachfolgenden Wochenüberblick, sowie die Beiträge von Lanfermann, BB 2021, 555 ff., und Müller/Scheid/Baumüller, BB 2021, 1323 ff.). Der Betriebs-Berater wird Sie gewohnt fundiert, kompetent und praxisnah auf dem Laufenden halten.
Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft