Im Blickpunkt
Der Zoll hat für 2024 Jahresbilanz gezogen und mit 48 000 Beschäftigten einen wesentlichen Beitrag für die innere Sicherheit geleistet, durch Kriminalitätsbekämpfung, Zollfahndungsdienst, Finanzkontrolle Schwarzarbeit und Kontrollen an Flughäfen, Landesgrenzen und zur See. Über 10 000 Ermittlungsverfahren gegen grenzüberschreitende Betäubungsmittelkriminalität wurden eingeleitet. Der Seeweg hat sich als wichtigste Schmuggelroute für Kokain herausgestellt. 32 Tonnen Betäubungsmittel, davon allein 16 Tonnen Kokain, wurden dem Markt entzogen. Der Kampf gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung hat zu branchenübergreifend mehr als 97 000 Strafverfahren und 50 000 Ordnungswidrigkeitenverfahren geführt. Die festgestellte Schadenssumme durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit beläuft sich auf ca. 766 Mio. Euro. Damit wurde ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung der Sozialversicherungssysteme, der Steuereinnahmen sowie der Einhaltung von gesetzlichen Mindestarbeitsbedingungen, wie insbesondere der Zahlung von Mindestentgelten, geleistet. Als Finanzbehörde nahm der Zoll im vergangenen Jahr ca. 150 Mrd. Euro ein und trug damit zu einem erheblichen Teil der Haushaltseinnahmen des Bundes bei. 79 Mrd. Euro entfielen auf Zölle und Einfuhrumsatzsteuer und ca. 60 Mrd. Euro auf Verbrauchsteuern. Die Kraftfahrzeugsteuer weist einen Betrag von ca. 10 Mrd. Euro auf, die Luftverkehrsteuer immerhin 2 Mrd. Euro. Die Zöllnerinnen und Zöllner fertigten über 595 Mio. Warenpositionen im grenzüberschreitenden Warenverkehr ab. Der Gegenwert betrug 1,3 Bill. Euro. Dem ständig steigenden E-Commerce-Anteil soll mit speziellen digitalen Abfertigungssystemen und einem flexiblen Personaleinsatzkonzept beigekommen werden. Damit wird deutlich, dass der Zoll einen erheblichen Beitrag “für die Sicherheit unseres Landes und zum Schutz unserer Wirtschaft leistet”, so der neue Bundesfinanzminister Lars Klingbeil.
Prof. Dr. Michael Stahlschmidt, Ressortleiter Steuerrecht