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BB 2023, 361
 

Im Blickpunkt

Abbildung 15

“Die Energiewende kommt nicht schnell genug voran.” Das ist das Ergebnis des neuen “Fortschrittsmonitors Energiewende”, den BDEW und EY am 6.2.2023 veröffentlicht haben. Der Bericht, so heißt es in der diesbezüglichen PM desselben Tags, untersucht anhand von Kennzahlen den aktuellen Stand der Energiewende in Deutschland und zeigt auf, wo die größten Hemmnisse für dieses Jahrhundertprojekt liegen. Insbesondere der Ausbau der Erneuerbaren Energien verlaufe derzeit noch viel zu langsam, um die von der Bundesregierung für das Jahr 2030 formulierten Ziele zu erreichen. Großes Nachholpotenzial gebe es aber auch in den Bereichen Netzaus- und -umbau, Digitalisierung und der angepeilten Elektrifizierung des Verkehrssektors. Zur spürbaren Dekarbonisierung des Wärmesektors müsste zudem der Anteil der Erneuerbaren an der Wärmeversorgung verdreifacht werden – und zugleich der Verbrauch deutlich sinken. Die Gründe für den schleppenden Fortschritt seien vielfältig. Im Fortschrittsmonitor würden u. a. genannt: der alarmierende Fachkräftemangel in allen relevanten Sektoren, die mangelnde Verfügbarkeit von Flächen, langwierige und aufwändige Genehmigungs- und Bauverfahren sowie Engpässe bei verschiedenen wichtigen Rohstoffen wie Lithium, Seltenen Erden, Kupfer und Silizium. Damit die von der Bundesregierung für 2030 gesteckten Ziele erreicht werden können, seien Investitionen von geschätzt insgesamt 600 Mrd. Euro im Zeitraum bis 2030 erforderlich – und damit 54–57 Mrd. Euro jährlich. Der mit 498 Mrd. Euro größte Anteil an diesen Investitionen verteile sich auf den Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten mit Erneuerbaren Energien (351 Mrd. Euro), den Ausbau der Strom-Übertragungsnetze (126 Mrd. Euro), den Aufbau der Erzeugungskapazitäten für klimaneutrale Gase (12 Mrd. Euro) sowie die Förderung der E-Mobilität durch den Ausbau der öffentlichen Elektro-Ladeinfrastruktur (9 Mrd. Euro). Diese Ausgaben würden für eine erhebliche Wertschöpfung bei den Herstellern der Investitionsgüter sorgen, bspw. von Windturbinen, Solarpanelen oder bei Herstellern von Prozessanlagen für Elektrolyse. Für Deutschland schätzten EY und BDEW die auf diese Weise ausgelösten Wertschöpfungseffekte auf durchschnittlich knapp 33 Mrd. Euro jährlich – das entspräche 1 % der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland.

Gabriele Bourgon, Ressortleiterin Bilanzrecht und Betriebswirtschaft

 
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