Im Blickpunkt
Eine Nachricht ließ in dieser Woche aufhorchen: “Das Bundesfinanzministerium plant die Gründung eines Instituts für empirische Steuerforschung (IfeS)” so das Handelsblatt vom 23.6.2021. Im Haushaltsentwurf für 2022 seien entsprechende Mittel eingeplant. Das IfeS soll für eine bessere Bereitstellung von Daten für Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Öffentlichkeit im Bereich der Steuern sorgen. Damit soll datengetriebene Forschung politische Entscheidungen unterstützen und eine Lücke geschlossen werden, die gegenüber anderen Politikfeldern existiere und auch gegenüber anderen Ländern bestehe. Der Konzeption nach soll es eine unabhängige Einrichtung sein und mittelfristig bis zu 70 Mitarbeiter beschäftigen. Reformen und deren Folgen werden durch die Informationen besser abschätzbar sein. Das BMF reagiert mit der Gründung des IfeS auch auf die Kritik von Wissenschaftlern, dass sich die Corona-Rettungsmaßnahmen aufgrund der statistischen Datenlage nicht richtig bewerten ließen. Zuletzt forderte der wissenschaftliche Beirat beim BMF in einem Gutachten die Einrichtung eines “wissenschaftlichen Forschungsdatenzentrums für Steuern”. Bleibt zu hoffen, dass es nicht nur bei dem Plan bleibt!
Prof. Dr. Michael Stahlschmidt, Ressortleiter Steuerrecht