DIHK-Erhebungen: Regionale Steuer-Unterschiede verfestigen sich
Trotz sprudelnder Steuereinnahmen haben die 677 deutschen Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern ihren Gewerbesteuerhebesatz im Bundesdurchschnitt von 431 Prozent im Jahr 2015 auf aktuell 433 Prozent angehoben. Darauf verweist der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) mit Blick auf seine neue Realsteuer-Hebesatzumfrage.
„Bei den von den Gemeinden festgelegten Hebesätzen für die Gewerbe- und die Grundsteuer scheint es nur eine Richtung zu geben – nach oben!“, kritisierte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben die Entwicklung gegenüber dem „Handelsblatt“. Dabei sorge doch ohnehin schon die insgesamt gute wirtschaftliche Entwicklung für sprudelnde Steuereinnahmen. Wansleben weiter: „Zudem entlasten die Niedrigzinsen auch die kommunalen Haushalte.“
Belastungen steigen vor allem in NRW, Thüringen und dem Saarland
Die DIHK-Erhebung zeige, dass sich die regionalen Unterschiede verfestigten: „Während die Standorte im Süden vergleichsweise günstig bleiben, steigen die Belastungen vor allem für Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, Thüringen oder dem Saarland“, berichtete der DIHK-Hauptgeschäftsführer. „Bei der Grundsteuer nähert sich Bremen in großen Schritten dem Spitzenreiter Berlin.“
Er warnte, es werde häufig übersehen, dass die regionale Steuerbelastung ein wichtiges Kriterium bei der Standortwahl der Unternehmen sei: "Für Gemeinden mit hohen Hebesätzen wird es zunehmend schwieriger, sich im Wettbewerb mit anderen Standorten im Inland und zunehmend auch im Ausland zu behaupten."
(PM DIHK vom 09.09.2016)