BR: Grüne für Country-by-Country-Reporting
Die Bundesregierung soll die Richtlinie zur Änderung der Richtlinie im Hinblick auf die Offenlegung von Ertragsteuerinformationen 2013/34 EU auf die Agenda des Rates für Wettbewerbsfähigkeit noch während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft setzen. Außerdem soll diese Richtlinie zum sogenannten Country-by-Country-Reporting zur Abstimmung gebracht werden, fordert die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in einem Antrag (19/22206). Viele Unternehmen würden heute transnational agieren und hätten unterschiedliche Standorte in verschiedenen Ländern, heißt es zur Begründung. Die Zahlungsflüsse, wie Gewinnverlagerungen, innerhalb von internationalen Unternehmen seien von außen nicht sichtbar. Den Mitgliedstaaten der EU würden schätzungsweise 50 bis 70 Mrd. Euro an Steuereinnahmen pro Jahr entgehen – allein aufgrund gezielter Steuervermeidungspraktiken durch Unternehmen. Ländern des globalen Südens würden hunderte Milliarden an Steuereinnahmen durch Steuervermeidungstricks von Unternehmen entgehen. Durch aggressive Steuergestaltung könnten Großunternehmen ihre Steuerlast auf ein Minimum reduzieren, während einheimische kleine und mittelständische Unternehmen diese Möglichkeit nicht hätten und somit einen Wettbewerbsnachteil erleiden würden, heißt es in dem Antrag weiter.
(Quelle: hib-Mitteilung Nr. 937/2020 vom 11.9.2020)