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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
06.09.2013
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
BDI/DIHK/BMI: Zusammenarbeit beim Schutz gegen Wirtschaftsspionage und Wirtschaftskriminalität

Wirtschaft und Bundesregierung wollen deutsche Unternehmen besser gegen Wirtschaftsspionage und -kriminalität schützen: Mit einer entsprechenden Erklärung wurde am 28.8.2013 in Berlin der Rahmen für eine Nationale Wirtschaftsschutzstrategie abgesteckt. Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Bundesinnenminister (BMI) Hans-Peter Friedrich und Eric Schweitzer, Präsident des Deutschen Industrie und Handelskammertages (DIHK), unterzeichneten die gemeinsame Erklärung „Wirtschaftsschutz in Deutschland 2015 – Vertrauen, Information, Prävention“ im Haus der Deutschen Wirtschaft. Ziel der drei Partner ist es, eine Nationale Wirtschaftsschutzstrategie auszuarbeiten. Insbes. mittelständische Unternehmen sollen stärker für Sicherheitsfragen sensibilisiertwerden.
„Der Schutz vor weltweiten Angriffen auf Unternehmen ist für das Industrieland Deutschland unabdingbar“, sagte BDI-Präsident Grillo. „Nur wenn Wirtschaft und Bundesregierung freiwillig und partnerschaftlich zusammenarbeiten, können die immer komplexeren Sicherheitsherausforderungen bewältigt werden.“ Grillo forderte daher, alle nationalen Wirtschaftsschutzmaßnahmen in Bund und Ländern stärker aufeinander abzustimmen. „Wir benötigen dringend eine sinnvolle Koordinierung auf Bundesebene. Eine nationale Sicherheitsstrategie wäre ein Meilenstein für unseren Wirtschaftsschutz und einzigartig in Europa.“
Bundesinnenminister Friedrich erklärte: „Für einen erfolgreichen Schutz unserer Wirtschaft müssen wir das Bewusstsein für die noch immer unterschätzte Gefahr von Angriffen auf Know-how und Innovation deutscher Spitzenunternehmen deutlich erhöhen. Wirtschafts- und Industriespionage ist eine leise, aber mächtige Bedrohung. Die Auswirkungen zeigen sich zeitlich verzögert durch den Verlust der Technologieführerschaft und Wettbewerbsverzerrungen. Das bedeutet immer auch den Verlust von Arbeitsplätzen. Davor müssen wir uns schützen.“
DIHK-Präsident Schweitzer hob besonders die Gefährdung mittelständischer Unternehmen hervor: „Großkonzerne sind sich des Risikos der Industriespionage in der Regel viel bewusster als kleinere Unternehmen und wappnen sich entsprechend. Diese Sensibilisierung müssen wir auch bei kleineren und mittelständischen Unternehmen noch stärker erreichen. Sicherheit darf auch hier nicht nur als Kostenfaktor gesehen werden – die Schäden, die durch Spionage und Wirtschaftskriminalität entstehen, sind vielfach deutlich höher als die erforderlichen Investitionen in die Sicherheit!“ Die gemeinsame Erklärung sei der Auftakt für eine intensivere, partnerschaftliche Zusammenarbeit zum Schutz der deutschen Wirtschaft mit den Kernpunkten Prävention, Information und Sensibilisierung. Deutschland habe die Chance, eine Vorreiterrolle in Europa für einen zukunftsweisenden Wirtschaftsschutz zu übernehmen. Leitprinzip müsse aber die Freiwilligkeit bleiben. Zur Erarbeitung der nationalen Strategie richten BDI, BMI und DIHK eine gemeinsame Steuerungsgruppe ein, die offen ist für die Beteiligung weiterer Partner. Zur Koordinierung der Sicherheitsbehörden in Wirtschaftsschutzfragen soll zudem im BMI eine zentrale Koordinierungsstelle eingerichtet werden. Die Erklärung ist auf der Homepage der DIHK abrufbar.
(www.dihk.de; www.bdi.de; www.bmi.de)

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