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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
18.04.2019
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
BReg: Wirtschaftsprüfer sollen stärker haften

Die Bundesregierung soll einen Gesetzentwurf vorlegen, mit dem das Haftungsprivileg von Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfern im Handelsgesetzbuch aufgehoben wird und die Haftungsvorschriften an die für andere Berufsgruppen geltenden Vorschriften angepasst werden. Dies fordert die Fraktion Die Linke in einem Antrag (19/9341).

Die vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften KPMG, E&Y, PwC und Deloitte sind nach Angaben der Linksfraktion regelmäßig in Skandale verwickelt. Abschlussprüfungen hätten beispielsweise der Hypo Real Estate oder der Mittelstandsbank IKB uneingeschränkte Zahlungsfähigkeit bescheinigt - und das wenige Wochen vor deren Insolvenz. Verantwortlich dafür sei unter anderem, dass Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer von dem zu prüfenden Unternehmen engagiert und entlohnt würden. Die Fahrlässigkeit werde zudem begünstigt, da die Haftung für Abschlussprüferinnen und Abschlussprüfer nach den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches auf eine Milliarde Euro begrenzt sei. Die Schäden im Kapitalmarktbereich würden aber regelmäßig diese Schadenersatzsumme übersteigen, wie zum Beispiel die Insolvenz der Container Firma P&R jüngst gezeigt habe. Der Schaden für die rund 54.000 P&R-Anlegerinnen und -Anleger liege im Milliarden-Euro-Bereich, und auch hier sei bei keiner Prüfung aufgefallen, dass es rund eine Million verbuchte Containerboxen nie gegeben habe.

(hib 423/2019 vom 15.4.2019)

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