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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
24.05.2013
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
E&Y EMEIA Fraud Survey 2013: Wirtschaftskrise in Europa ist Nährboden für Korruption

Korruption ist in Europas Wirtschaft immer noch überraschend weit verbreitet. Nach Meinung von 39 % der Manager ist Bestechung in ihrem Land an der Tagesordnung. Slowenien, die Ukraine und Griechenland belegen einen unrühmlichen Spitzenplatz im Europa-Ranking: Dort liegt der Anteil der Befragten, die Korruption in ihrem Land für üblich halten, bei 96, 85 bzw. 84 % und damit etwa auf dem Niveau von Kenia und Nigeria. Deutschland liegt mit 30 % unter dem europäischen Durchschnitt. Am wenigsten verbreitet ist Korruption aber in der Schweiz: Hier geben nur 10 % der Befragten an, Bestechung sei in ihrem Wirtschaftsleben gängig. Finnland und Schweden liegen jeweils bei 12 %, Norwegen bei 17 %. In Westeuropa hält jeder siebte Manager es in der eigenen Branche für übliche Praxis, Aufträge mithilfe von Bestechung zu gewinnen. In Deutschland sagen das immerhin noch 9 % der Befragten. Und erstaunlich viele Manager können sich vorstellen, in Notsituationen dem Geschäftserfolg mit unlauteren Mitteln nachzuhelfen: So halten von den westeuropäischen Managern 13 % (Deutschland: 7 %) Bestechung von Geschäftspartnern für gerechtfertigt, wenn auf diese Weise ein Unternehmen über einen Wirtschaftsabschwung hinweggerettet werden kann – obwohl die Mehrheit der Unternehmen in der Folge einiger Skandale schon umfassende Antikorruptionsregeln eingeführt haben. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young, für die knapp 3 500 Finanzvorstände, Leiter der Revision, der Rechtsabteilung und des Compliance-Managements aus 36 Ländern befragt wurden, davon 100 aus Deutschland. In Deutschland geben 34 % der Manager an, dass Unternehmen Geschäftszahlen oftmals besser aussehen lassen, als sie tatsächlich sind. Das liegt über dem westeuropäischen Durchschnitt von 31 %. Besonders verbreitet ist ein solches Verhalten der Umfrage zufolge in Kroatien (58 %), in Spanien und Russland (jeweils 61 %) sowie in Slowenien (65 %). Weitere Informationen dazu unter www.ey.com.

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