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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
25.11.2013
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
PwC: Wirtschaftskriminalität sinkt – NSA-Affäre verunsichert Unternehmen

Die Bemühungen der Unternehmen um stärkere Compliance und Präventionsprogramme zahlen sich aus. Der Anteil der von Wirtschaftskriminalität betroffenen Betriebe ist in den vergangenen Jahren stetig gesunken: Während in der PwC-Studie von 2009 noch 61 % der befragten Unternehmen von Wirtschaftskriminalität betroffen waren und 2011 52 %, sind es aktuell nur noch 45 %. Dies geht aus der Studie „Wirtschaftskriminalität und Unternehmenskultur 2013“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hervor, für die deutschlandweit 603 Unternehmen mit mindestens 500 Beschäftigten befragt wurden.Werden neben den nachgewiesenen Delikten auch die konkreten Verdachtsfälle der vergangenen zwei Jahre berücksichtigt, ergibt sich ausgehend von den Ergebnissen der Studie aus 2011 ein Rückgang der Kriminalitätsbelastung von 73 % auf aktuell 53 %. „Der starke Rückgang der Kriminalitätsbelastung ist insbesondere auf die wachsende Verbreitung von Compliance-Programmen zurückzuführen. Mittlerweile setzen etwa drei von vier Unternehmen auf systematische Kontrollen und Kriminalitäts-prävention. 2009 berichtete nicht einmal jeder zweite Betrieb von derartigen Maßnahmen“, betont Steffen Salvenmoser, Partner bei PwC im Bereich Forensic Services. Aus aktuellem Anlass wurde die Studie um ein Kapitel zu den Auswirkungen der NSA-Affäre ergänzt. Wie eine Zusatzbefragung von 250 Unternehmen im September 2013 ergab, schätzt jeder vierte Betrieb das Risiko von Industriespionage aktuell höher ein als vor den Enthüllungen von Edward Snowden. Jedes dritte Unternehmen will die Sicherheit seiner IT- und Kommunikationssysteme überprüfen. 15 % erwägen sogar eine Umstellung auf europäische IT-Dienstleister, um ihre Daten vor dem Zugriff US-amerikanischer und britischer Geheimdienste zu schützen. Dabei sei zu berücksichtigen, dass die Ungewissheit über das tatsächliche Ausmaß dieser Deliktarten vergleichsweise hoch sei. So gab es in den Jahren 2012 und 2013 nur bei fünf Prozent der Betriebe mindestens einen nachgewiesenen Fall von Datendiebstahl, aber immerhin bei 15 % der Befragten mindestens einen (weiteren) konkreten Verdacht. Bei der Industrie- und Wirtschaftsspionage ist die Diskrepanz zwischen Schadensfällen (zwei Prozent der Unternehmen) und Verdachtsfällen (zehn Prozent der Unternehmen) ebenfalls besonders groß. Bezogen auf die in den vergangenen zwei Jahren entdeckten kriminellen Handlungen, entfallen 34 %aufVermögensdeliktewieBetrug,Unterschlagung oder Diebstahl, 10 %der Delikte sind Verstöße gegen Patent- und Markenrechte und jeweils 6 % der Delikte sind Korruptions- und Kartellfälle. Weitere Informationen finden Sie unter www. pwc.de/wirtschaftskriminalitaet.
(www.pwc.de)

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