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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
01.09.2011
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
PwC-Studie: Unternehmen sehen IASB-Vorschlag zu „Financial Statement Presentation“ kritisch

Die tiefgreifenden Änderungsvorschläge des IASB zur Abschlussdarstellung stoßen bei deutschen Unternehmen auf große Vorbehalte. Während sich die Initiatoren des Projekts „Financial Statement Presentation“ (FSP) von detaillierteren Angaben und einer einheitlichen Darstellung in Bilanz, Gesamtergebnis- und Cashflow-Rechnung eine bessere Information der Kapitalmarktakteure erwarten, sehen die Unternehmen kaum einen Erkenntnisgewinn. Das zeigt die Studie „Das Financial- Statement-Presentation-Projekt: Viel Aufwand, wenig Nutzen?“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. An der Befragung zwischen Februar und Mai 2011 beteiligten sich 36 Unternehmen, darunter acht DAX- und 10 MDAX-Unternehmen. Vor allem die direkte Darstellung des operativen Cashflow ist nach Einschätzung der Befragten aus börsennotierten Unternehmen „wenig sinnvoll“. Am besten schneidet auf einer Skala von 0 für nicht sinnvoll bis 4 für sehr sinnvoll die geplante Umstellung der Gesamtergebnisrechnung vom Gesamtkosten- auf das Umsatzkostenverfahren mit der Note 2,3 ab. Dabei ist anzumerken, dass die Befragten aus nicht-börsennotierten Unternehmen diesen Aspekt deutlich kritischer sehen (Note 1,6) – wahrscheinlich, weil sie das Umsatzkostenverfahren bislang seltener anwenden als börsennotierte Unternehmen. Insgesamt erwartet nur rund ein Zehntel der Befragten, dass die vom IASB vorgeschlagenen Änderungen imWesentlichen auch so verabschiedet werden. Gut die Hälfte der Unternehmen rechnet mit einer teilweisen Umsetzung, während 14 % nur von der Übernahme sehr weniger Regelungen bzw. geringer Teile des aktuellen Vorschlags in den finalen Standard ausgehen. Zu den am häufigsten genannten erwarteten Änderungen zählen Vereinfachungen bei der direkten Darstellung des operativen Cashflow (90 % der börsennotierten und 43 % der übrigen Befragten) sowie eine generellweniger detaillierte Aufschlüsselung der geforderten Informationen (60 % der börsennotierten und 86 %der übrigen Befragten). Mit dem FSP-Projekt haben sich bislang vor allem die börsennotierten Unternehmen befasst. Hier ist das Projekt gut 70 % der Umfrageteilnehmer „sehr gut bekannt“ oder „gut bekannt“. Trotz der Unsicherheit über den zeitlichen Fortgang des Projekts haben bereits zwei Drittel der Unternehmen mit einer ersten inhaltlichen Voranalyse begonnen oder planen diese für das Jahr 2011. Eine Projektgruppe hat indes nur knapp jeder fünfte Befragte eingerichtet, ein ebenso großer Teil der Unternehmen will dies im laufenden Jahr tun. Mit den Kosten der Umstellung haben sich erst 6 % der Befragten „intensiv“ befasst, weitere 25 % „wenig“. Äußerst unterschiedlich veranschlagten die Unternehmen die Kosten, die sie durch das Umstellungsprojekt auf sich zukommen sehen. Die heterogenen Kostenschätzungen deuten darauf hin, dass eine verlässliche Schätzung derzeit kaum möglich ist. Wann mit einem Exposure Draft zu rechnen sei, werde der revidierte Arbeitsplan des IASB für die nächsten drei Jahre zeigen, zu dem das IASB derzeit in einer öffentlichen Konsultation Stellungnahmen einholt. Die Studie „Das Financial-Statement-Presentation- Projekt: Viel Aufwand, wenig Nutzen?“ erhalten Sie unter http://www.pwc.de/de_DE/de/rechnungslegung/assets/PwC_Studie_Financial_Statement_Presentation.pdfprojekt. (www.pwc.de)

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