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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
11.11.2010
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
KPMG-Studie: Unternehmen richten in Folge der Finanzkrise Zusammenarbeit mit Zulieferern neu aus

Nach einer internationalen Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG unter rund 200 Industrieunternehmen mit mehr als einer Milliarde US-Dollar Umsatz hat die Finanz- und Wirtschaftskrise dazu geführt, dass Unternehmen bei der Auswahl ihrer Zulieferer immer stärker auf Kosten und potenzielle Risiken achten.

Und sie erwägen, ausgelagerte Bereiche derWertschöpfungskette wieder ins eigene Unternehmen zu integrieren. So hat in den vergangenen zwei Jahren jedes dritte Unternehmen ausgelagerte Teile der Zulieferkette wieder in die eigenen Hallen zurückgeholt, und weitere 40 % erwägen einen solchen Schritt aus Kosten- und Risikoaspekten. Die Finanz- und Wirtschaftskrise – so die Studie – habe offenbar vielen Unternehmen schmerzlich bewusst gemacht, welche Auswirkungen es auf das eigene Geschäft haben kann, wenn ein Zulieferunternehmenin Schwierigkeiten gerät.

Viele Unternehmen gingen auch dazu über, sich auf weniger Zulieferer zu konzentrieren und dafür die Zusammenarbeit mit diesen zu intensivieren. So seien sie in der Lage, sowohl Kostenvorteile zu heben als auch Risiken zu begrenzen. 39 % der Befragten planen die Zahl der Zulieferer in den kommenden zwei Jahren zu verringern und 41 % die entsprechenden Verträge künftig längerfristig zu gestalten.

Zudem habe sich der Anteil der Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt, die mit ihren Zulieferern vertragliche Kostenübernahme-Regelungen für den Fall eines durch die Zulieferer verursachten Produktionsstopps treffen: von 38 auf 75 %.

Die Umfrage zeigt auch, dass Unternehmen Risiken oft von vornherein scheuen statt sie zu analysieren und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. So geben 40 % der Befragten an, bestimmte Regionen einfach zu meiden und dort gar nicht erst zu investieren. Dadurch – so KPMG – beraube sich so manches Unternehmen leichtfertig attraktiver Geschäftsmöglichkeiten. Während die Wachstums-Prognosen in Europa und Nord-Amerika für die kommenden Jahre nach wie vor zurückhaltend seien, böten sich bspw. in den BRIC- und ASEAN-Regionen z. T. erhebliche Potenziale. Und eine Erschließung dieser Märkte beinhalte immer auch eine Entscheidung über eine Zusammenarbeit mit lokal ansässigen Firmen – entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Unternehmens.
(www.kpmg.de)

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