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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
17.11.2016
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
KPMG: Unternehmen rechnen trotz sinkender Zinsen mit unverändert hohen Renditeforderungen der Investoren

Unternehmen im deutschsprachigen Raum rechnen mit unverändert hohen Renditeforderungen der Investoren – trotz eines gesunkenen risikolosen Basiszinssatzes. Das hat die aktuelle Kapitalkostenstudie von KPMG ergeben, an der rund 200 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und Schweiz teilgenommen haben. Darunter befinden sich 77 % der im DAX sowie 46 % der im MDAX notierten Unternehmen. Die in der Studie abgebildeten Konzernabschlussstichtage lagen zwischen dem 31.3.2015 und dem 30.4.2016.

Der seit der Finanzkrise 2008 kontinuierliche Abwärtstrend des risikolosen Basiszinssatzes hat sich im Betrachtungszeitraum unverändert fortgesetzt – der Basiszinssatz wurde von den deutschen Studienteilnehmern auf nunmehr 1,5 % veranschlagt. Dennoch blieben die durchschnittlich angesetzten Kapitalkosten (WACC) im Vergleich zum Vorjahr mit 7,1 % unverändert. Grund: Der von einem Investor über den sicheren Basiszins hinaus geforderte Risikozuschlag für Investitionen in Unternehmen ist auf 6,4 % in Deutschland gestiegen.

Gleichzeitig kommt die Niedrigzinspolitik der Notenbanken nicht bei den Unternehmen in Form geringerer Darlehenszinsen an. Die befragten Unternehmen haben angegeben, dass ihre durchschnittlichen Fremdkapitalkosten unverändert zum Vorjahr bei 3,4 % liegen.

Während die Renditeforderungen der Investoren branchenübergreifend nahezu konstant sind, gab es signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. So haben die teilnehmenden Unternehmen aus den Bereichen Technology (7,9 %), Automotive und Industrial Manufacturing (jeweils 7,6 %) die höchsten Kapitalkosten angegeben, während Unternehmen aus den Bereichen Energy & Natural Resources (6,3 %), Health Care und Transport & Leisure (jeweils 6,9 %) die niedrigsten Größen aufwiesen. 

Für die einzelnen Branchen haben sich dabei teilweise erhebliche Veränderungen im Vergleich zur Vorjahresstudie ergeben. So sind in den Bereichen Health Care und Technology die Renditeforderungen um 1,2 bzw. 1,1 Prozentpunkte gestiegen, während sie im Bereich Media & Telecommunications um 0,8 Prozentpunkte gesunken sind.

Die Kapitalkostenstudie 2016 ist unter www.kpmg.de/kapitalkostenstudie abrufbar.

(PM KPMG vom 9.11.2016)

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