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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
20.09.2012
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
IDW: Stellungnahme zum Entwurf IFRIC Interpretation 2012/2 „Put Options Written on Non-controlling Interests“

Das IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) hat im Mai 2012 einen Entwurf der IFRIC Interpretation „Put OptionsWrittenonNon-controllingInterests“ veröffentlicht. Dieser befasst sich mit der Folgebilanzierung von Verkaufsoptionen, die ein Mutterunternehmen zum Kauf von Anteilen an Tochterunternehmen verpflichten, die sich im Besitz von nicht beherrschenden Anteilseignern befinden. IAS 32.23 schreibt den Ansatz einer finanziellen Verbindlichkeit in Höhe des Barwerts des Rückkaufbetrags bzw. des Ausübungspreises der Option vor. Da die Folgebewertung in den IFRSs nicht geregelt ist, finden in der Praxis folgende zwei Verfahrensweisen Anwendung:
– Erfassung aller Bewertungsänderungen der finanziellen Verbindlichkeit im Periodenergebnis (profit or loss) nach IAS 39,
– Erfassung aller Bewertungsänderungen der finanziellen Verbindlichkeit direkt im Eigenkapital nach IAS 27.30.
Nach Auffassung des IFRS IC ist die finanzielle Verbindlichkeit nach IAS 39 zu bilanzieren, da die Bewertungsänderungen der finanziellen Verbindlichkeit nicht zu einer Veränderung des relativen Anteilsbesitzes an dem Tochterunternehmen führen und somit keine Eigenkapitaltransaktionen i. S. v. IAS 27.30 vorliegen.
Das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) begrüßt zwar die Bemühungen des IFRS IC um Klarstellung, allerdings sollten im Fall der Inkonsistenz zweier Standards diese direkt geändert werden, anstatt eine neue Interpretation zu verabschieden. Nach den aktuellen Regelungen der IFRSs lasse sich der Vorschlag des IFRS IC inhaltlich zwar rechtfertigen, jedoch seien andere Bilanzierungsmethoden nicht ausgeschlossen. Das IDW-Schreiben an das Interpretations Committee vom 6.9.2012 ist auf der Homepage des IDW abrufbar.
(www.idw.de)

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