DIHK: Sonderauswertung zu den Kreditkonditionen

Die wirtschaftliche Erholung spiegelt sich noch nicht in den Finanzierungsbedingungen für die Unternehmen wider. Das ermittelte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in einer Sonderauswertung seiner neuen Konjunkturumfrage.

Der Untersuchung zufolge haben sich die Kreditkonditionen für 25% der Betriebe gegenüber dem Vorjahr verschlechtert – im Vergleich zur letzten Umfrage von Herbst 2009 bedeutet das einen Rückgang um nur einen Prozentpunkt. Gänzlich abgelehnt wurden Kredite bei 3% der Unternehmen, das entspricht hochgerechnet bis zu 100 000 Gewerbetreibenden.

Insgesamt berichteten 28% der befragten Betriebe von Finanzierungsschwierigkeiten. 9% konnten mit ihrer Hausbank bessere Konditionen aushandeln. Dieser Anteil blieb gegenüber der Vorumfrage konstant und ist auch auf die äußerst niedrigen Notenbankzinsen und somit günstigen Refinanzierungsmöglichkeiten der Kreditinstitute zurückzuführen.

Der DIHK sieht vor diesemHintergrund zwar keine flächendeckende Kreditklemme in Deutschland. Die Antworten der Unternehmen zeigen jedoch, dass sich die Finanzierung für die hiesige Wirtschaft noch auf dünnem Eis bewegt – zumal die Kreditnachfrage angesichts der erst langsam wieder in Gang kommenden Investitionstätigkeit in den vergangenen Monaten eher zurückhaltend war.

Im Zuge der absehbaren weiteren Konjunkturbelebung werden nach Ansicht des DIHK deutlich mehr Unternehmen Kredite nachfragen. Wenn die Betriebe dabei an Liquiditäts- und Finanzierungsgrenzen stoßen, so die Sorge des DIHK, kann dies einen nachhaltigen Aufschwung gefährden.
(www.dihk.de)