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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
10.09.2010
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
IDW: Schreiben zum Grünbuch der EUKommission „Corporate Governance in Finanzinstituten und Vergütungspolitik“

Mit Schreiben vom 31.8.2010 (hier abrufbar) hat das IDW zu dem Grünbuch der EU-Kommission „CorporateGovernance in Finanzinstituten und Vergütungspolitik“ Stellung genommen. Grundsätzlich begrüßt das IDW die Bestrebungen der Europäischen Kommission, durch eine Stärkung der Corporate Governance das Vertrauen in die Finanzinstitute und in die Kapitalmärkte zu verbessern. Gleichwohl umfasst das Grünbuch hinsichtlich der Rolle des Abschlussprüfers einige Anregungen, die den bereits existierenden europäischen und nationalen Regelungen nicht in ausreichendem Maße Rechnung tragen. Bei der angestrebten Ausweitung der Informationspflichten des Abschlussprüfers bleibt beispielsweise unberücksichtigt, dass der Prüfungsbericht nach deutschem Recht – auch im Vergleich zum nationalen Recht anderer europäischer Staaten – bereits sehr umfangreich ist und gerade bei Finanzinstituten eine umfassende Information des Aufsichtsrats und – bei Finanzinstituten – der Aufsichtsbehörden gewährleistet. Ferner wird die in Deutschland praktizierte Trennung zwischen Unternehmensleitung und Aufsichtsrat („twotier“- System) nicht hinreichend beachtet.


Der im Grünbuch formulierten These, dass aus der Vergütung des Abschlussprüfers durch das zu prüfende Finanzinstitut Interessenkonflikte resultieren könnten, muss mit Blick auf die Abschlussprüferrichtlinie widersprochen werden. Faktisch wird der Abschlussprüfer in Europa entweder von der Hauptversammlung oder vom Aufsichtsrat bestellt. Zudem stellen weitere europäische und nationale Detailregelungen die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers sicher.
(www.idw.de)

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