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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
21.06.2013
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
ifb group/BPM International: SDAX-Unternehmen lassen sich bei Jahresabschlüssen Zeit

Mittelständische börsennotierte Unternehmen brauchen für die Veröffentlichung ihrer Jahreszahlen fast drei Monate. Sie liegen damit im Vergleich der Abschlusszeiten deutscher Unternehmen, sowie international auf einem der hintersten Plätze. Zum Vergleich: Große deutsche Konzerne (DAX30) legen ihre Jahresabschlusszahlen bereits 59 Tage nach Fiskaljahresende vor. In den USA sind es im Schnitt nur 31 Tage. Dies ist das Ergebnis der Studie „Close Cycle Ranking 2013“ des Beratungshauses ifb group und des europäischen Beratungsnetzwerks BPM International. Die rasche Erstellung des Jahresabschlusses gilt allgemein als Maßstab für die Qualität der internen Prozesse und Güte der eingesetzten Systeme. Die Studie zeigt: Unternehmen, die im deutschen Aktienindex SDAX (Small-Cap-DAX) gelistet sind, brauchen mit durchschnittlich 80 Tagen deutlich länger als alle anderen Unternehmen, um ihre Abschlüsse vorzulegen.
DAX30-Unternehmen konnten die Veröffentlichung von Jahreszahlen 2012 erneut verkürzen und zwar auf 59 Tage. In den DAX110 ist die SAP mit 23 Tagen Spitzenreiter gefolgt von der Software AG (29 Tage), Qiagen AG (30 Tage) und der Deutschen Bank AG (31 Tage). TECDAX- und MDAX-Unternehmen sind mit etwa 76 Tagen neben den SDAX-Unternehmen die langsamsten. ifb group und BPM International haben für die Studie die Abschlusszeiten von weltweit fast 1000 börsennotierten Unternehmen miteinander verglichen. Dabei wurden die Abschlusszahlen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Unternehmen berücksichtigt.
Deutschland liegt im weltweiten Ranking daher stets auf einem der letzten Plätze mit 75 Tagen bis zur Veröffentlichung. Global betrachtet sind die Region Middle East und die USA die schnellsten Regionen mit durchschnittlich gerade 31 Tagen bis zur Veröffentlichung. Allerdings besteht in den USA der Trend, untestierte Zahlen zu veröffentlichen; nur 10% der amerikanischen Daten sind testiert. Dass es trotz Testat schnell gehen kann, beweist die Region Middle East, wo 60% der veröffentlichten Daten bereits ein Testat erhalten haben. In Deutschland warten 88% der Unternehmen auf das Testat vom Wirtschaftsprüfer. Aus diesem Grund ist die Beschleunigung des Testaterhalts in Deutschland ebenfalls eine wichtige Kennziffer. Spitzenreiter sind hier DAX110- Konzerne: Henkel mit 28 Tagen gefolgt von MAN SE (30 Tage) und Puma AG (35 Tage).
Die erste vollständige Analyse der BRIC-Länder zeigt ein gemischtes Bild. Indien und Brasilien zählen mit 31 bzw. 49 Tagen vom Fiskaljahresende zum Veröffentlichungszeitpunkt zu den schnellsten Ländern, während Russland und China mit 72 respektive 84 Tagen zu den langsamsten Ländern gehören. Weitere Details zur Studie sind erhältlich bei der ifb group (jan.noeske@ifb-group.com).

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