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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
17.12.2019
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
Creditreform: Rückgang der Insolvenzen geht zu Ende

Die konjunkturelle Abschwächung in Deutschland schlägt sich zunehmend in den Insolvenzzahlen nieder. Mit 19 400 Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2019 ist der zehn Jahre andauernde Rückgang der Unternehmensinsolvenzen zu Ende gegangen (2018: 19.410 Fälle). Gleichwohl liegt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen auch 2019 auf dem niedrigsten Stand seit 25 Jahren. Bei den privaten Verbrauchern schwächte sich der Rückgang der Insolvenzen deutlich ab. Die Vorjahreszahl (2018: 67 740) wurde zwar leicht unterschritten (minus 3 %). In den Vorjahren (2018: minus 5,9 %, 2017: minus 6,9 %) war die Zahl der Verbraucherinsolvenzen aber noch deutlich stärker rückläufig. 2019 wurden insgesamt 65 700 Verbraucherinsolvenzen registriert; der niedrigste Wert seit 15 Jahren. Sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Verbrauchern haben die wirtschaftlich sehr guten Jahre ab 2010 – trotz der aktuellen Eintrübungen – spürbar positive Nachwirkungen im Insolvenzgeschehen. Die Insolvenzschäden für die Gläubiger nahmen im Zuge zahlreicher größerer Insolvenzen im Jahr 2019 um 3,4 Mrd. Euro auf insgesamt 23,5 Mrd. Euro zu. Die durchschnittliche Schadenssumme für die Insolvenzgläubiger – dazu zählen bspw. Banken, Lieferanten und sonstige Kreditgeber – stieg auf 856 000 Euro je Insolvenzfall.

Zu einem Anstieg kam es auch bei den insolvenzbedingten Arbeitsplatzverlusten. Rund 218 000 Stellen sind infolge der diesjährigen Unternehmensinsolvenzen bedroht bzw. weggefallen (2018: 198 000). Im Insolvenzgeschehen in Deutschland finden sich im Jahr 2019 vermehrt auch größere Unternehmen. Allerdings ist deren Anteil am gesamten Insolvenzgeschehen weiter gering. So machen Unternehmen mit 51 bis 100 Beschäftigten einen zwar wachsenden, aber nach wie vor geringen Teil der Insolvenzen aus (2019: 1,1 %; 2018: 0,9 %). In 0,8 % aller Fälle hatte das Unternehmen mehr als 100 Beschäftigte.

(PM Creditreform vom 10.12.2019)

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