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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
30.01.2014
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
Towers Watson: Quarterly Deal Performance Monitor – Deutschem M&A-Markt geht die Luft aus

In Deutschland wurden 2013 sechs Mergers & Acquisitions mit einem Deal-Volumen von über 100 Mio. US-Dollar vollzogen. Damit ist die Anzahl der großen Deals gegenüber dem Vorjahr um rund die Hälfte zurückgegangen (2012: elf Transaktionen). Das Gesamtvolumen der M&As ist mit 6,95 Mrd. US-Dollar sogar um fast zwei Drittel gesunken (2012: 18,02 Mrd.). Dies ist das Gesamtergebnis des Quarterly Deal Performance Monitor des Beratungsunternehmens Towers Watson und der Cass Business School. Deutschland liegt demnach hinter seinen europäischen Nachbarn: In Großbritannien wurden im vergangenen Jahr 30 M&A-Transaktionen durchgeführt, Frankreich und die Niederlande kommen jeweils auf sieben.
Die Studie untersucht seit 2008 vierteljährlich den wirtschaftlichen Erfolg von weltweit durchgeführten M&A-Transaktionen mit einem Deal-Volumen von über 100 Mio. US-Dollar. 2013 wurden in Europa insgesamt 114 Deals abgeschlossen – der niedrigste Wert seit 2009. Damit ist Europa zum zweiten Mal in Folge das Schlusslicht im weltweiten Vergleich: Hier wurden nicht nur die wenigsten Deals durchgeführt, sondern auch ein geringeres Volumen als im Vorjahr verzeichnet. Nordamerika führt mit insgesamt 404 Deals (fast 60 % des weltweiten M&A-Markts), gefolgt von der Asien-Pazifik-Region mit 161 Deals.
Eine Belebung des deutschen und europäischen M&A-Markts hätte positive Effekte auf die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen. Denn akquirierende Unternehmen konnten weltweit einen um 4,5 Prozentpunkte höheren Wertzuwachs verzeichnen als nicht-akquirierende Wettbewerber. Am deutlichsten konnten Unternehmen auf dem nordamerikanischen Markt von M&A-Deals profitieren: Sie übertrafen den regionalen MSCI Index im Schnitt um 7,4 Prozentpunkte. In Europa profitieren Unternehmen deutlich schwächer von Akquisitionen, erzielten aber eine durchschnittlich um 2,2 Prozentpunkte bessere Performance als der regionale Gesamtmarkt. In der Asien-Pazifik-Region fällt der Performance-Vorsprung gegenüber dem regionalen Index mit lediglich 0,8 Prozentpunkten eher schwach aus.
Für die Unternehmensperformance spielt jedoch nicht allein die Aktivität bei M&A-Deals, sondern auch deren Qualität eine zentrale Rolle. Der Quarterly Deal Performance Monitor zeigt, dass Unternehmen, die in der Deal-Bewertungsphase ausreichend umsichtig agierten und sich mehr als 70 Tage Zeit für die Kandidatenentscheidung ließen, bessere Ergebnisse erzielen als schnelle Entscheider: Sie lagen durchschnittlich sieben Prozentpunkte über dem regionalen MSCI Index, gegenüber 3,1 Prozentpunkten. Auch schnitten inländische M&A-Transaktionen um 5,2 Prozentpunkte besser ab als internationale Deals.
(www.towerswatson.de)

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