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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
01.03.2013
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
PwC-Studie: Private-Equity-Branche will wieder mehr investieren

Die europäische Private-Equity-Branche zeigt sich wieder zuversichtlicher: Im laufenden Jahr will die Mehrheit (53 %) der 169 befragten Investmentfonds mehr Neuengagements in Europa eingehen als 2012, nur etwa jeder neunte Fonds (11 %) will weniger investieren, wie aus dem „Private Equity Trend Report 2013“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht. Im vergangenen Jahr hatten nur 27 % der Privat-Equity-Fonds mehr neue Unternehmensbeteiligungen erworben als 2011, während jeder dritte Fonds sein Neugeschäft in Europa zurückgefahren hatte. Auch die allgemeine Marktentwicklung wird wieder positiver beurteilt: Für 2013 rechnen 36 % der Befragten mit einer Geschäftsbelebung, während für 2012 nur 22 % der Fonds optimistisch waren. Zu der Stimmungsaufhellung dürfte auch die anhaltend positive Entwicklung der Portfoliogesellschaften beigetragen haben. So sind ungeachtet der Wirtschaftskrise in Europa weiterhin acht von zehn Fonds mit Umsatz und Ertrag ihrer Unternehmen zufrieden, der Anteil der unzufriedenen Befragten stieg nur leicht von 7 auf 11 %. Besonders gut sind die Perspektiven für den deutschen Private-Equity-Markt, den gut sechs von zehn Befragten für attraktiv halten. Auf Sicht der kommenden fünf Jahre ist Deutschland sogar für die relativ meisten internationalen Investoren die bevorzugte Zielregion: Mit 20 % der Nennungen liegt der deutsche Beteiligungsmarkt vor Schweden (19 %), Norwegen (14 %) und dem Vereinigten Königreich (13 %).
Die Präferenz für weniger riskante Investments schlägt sich – so einweiteres Ergebnis der Studie – auch in den Geschäftsmodellen der Private-Equity-Branche nieder. Seit der Finanzkrise von2008/2009 hätten zwei von drei Fonds ihre Investmentstrategie neu ausgerichtet. Private-Equity-Fonds kooperierten heute wesentlich häufiger mit strategischen Investoren, indem sie bspw. Unternehmenskäufe kofinanzierten und als Minderheitsaktionäre in das fusionierte Unternehmen einträten. Außerdem spielten stark fremdfinanzierte ,Leveraged-Buy-Outs’ eine geringere Rolle als vor der Finanzkrise. Nur noch 7 % der Private-Equity-Fonds finanzierten Beteiligungen im vergangenen Jahr überwiegend mit Fremdkapital. Gleichzeitig stieg der Anteil der Fonds, die neue Beteiligungen zu höchstens 40 % mit Krediten finanzieren, von 42 % im Jahr 2011 auf 52 %.
Wie bereits in den Vorjahren ist der Gesundheitssektor das bevorzugte Beteiligungsziel der Private- Equity-Branche. Auf Sicht der kommenden zwei bis drei Jahre halten 36 % der Fonds die Branche für attraktiv.
An der Umfrage zum „Private Equity Trend Report 2013“ beteiligten sich 169 in Europa aktive Private-Equity-Gesellschaften, darunter 46 mit Sitz in Deutschland. Über 40 % der Befragten verwalten ein Beteiligungsportfolio im Volumen von mindestens 500 Mio. Euro.
(www.pwc.de)

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