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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
29.04.2011
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
PwC-Studie: Nachhaltigkeitsberichte der größten Aktiengesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Die Anforderungen von Investoren, Politik und Gesellschaft an eine nachhaltige Unternehmensführung sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Dies schlägt sich in Deutschlandnicht nur in einer höheren Zahl der vorgelegten Nachhaltigkeitsberichte, sondern auch einer vergleichsweise hohen Qualität der sog. nicht-finanziellen Berichterstattung nieder. Das geht aus der Studie „Unternehmerische Verantwortung im Zeitalter der Transparenz“ hervor, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in Österreich veröffentlicht hat. Basis der Analyse ist eine Auswertung der insgesamt 89 Unternehmen des DAX30, des ATX- und Prime-Market in Österreich (39) und des Schweizer Leitindex SMI (20). Von den 30 Unternehmen im Deutschen Aktienindex (DAX) publizieren mittlerweile 26 einen Nachhaltigkeitsbericht, von den 20 Unternehmen des SMI veröffentlichen 13 ihre nicht-finanziellen Informationen sowie nur 11 von insgesamt 39 analysierten Unternehmen in Österreich. Gemessen an Vollständigkeit, Transparenz und Aussagekraft der nicht-finanziellen Berichterstattung schneiden die deutschen Unternehmen am besten ab. Auf einer Skala von 0 bis 100 % erreichen diese einen Durchschnittswert von 77 %, während die Aktiengesellschaften aus der Schweiz (66 %) und Österreich (43 %) deutlich niedrigere Noten erhielten. InderEinzelbewertungaller89analysiertenUnternehmen erreichten die Nachhaltigkeitsberichte des Konsumgüterherstellers Henkel (95 %), der Siemens AG (94 %) und der Schweizer Roche Ltd. (ebenfalls 94 %) die besten Durchschnittswerte. „Die Qualität der Nachhaltigkeitsberichterstattung der deutschen Unternehmen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen – dennoch gibt es nach wie vor Verbesserungsbedarf, vor allem im Hinblick auf die Bedürfnisse der Stakeholder“, erläutert Michael Werner, verantwortlicher Partner für den Bereich Sustainability Services bei PwC in Deutschland. „Lediglich ein Drittel der DAX-Unternehmen setzt sich in der öffentlichen Kommunikation eingehend mit seinen Stakeholdern auseinander, in Österreich und der Schweiz ist der Anteil dieser Unternehmen noch geringer.“ Überdurchschnittlich gut fällt die Bewertung der Nachhaltigkeitsberichte in den Branchen aus, die schon länger unter Beobachtung kritischer Stakeholder wie Verbraucher- und Umweltorganisationen stehen (z. B. Energie und Chemie). Die Banken, die im Zuge der Finanzkrise besonders in den Fokus gerückt sind, schneiden zumindest in Deutschland mit einer Bewertung von 83 % sehr gut ab, wegen niedrigerer Noten in der Schweiz und Österreich landet der Sektor mit gut 68 % jedoch insgesamt nur im Mittelfeld. Überraschend schwach zeigt sich die verarbeitende Industrie. Obwohl die Unternehmen mit Themen wie Klimaschutz, Umweltmanagement, Produktverantwortung oder auch Arbeitssicherheit besonders gefordert sind, erreichen die Nachhaltigkeitsberichte der Branche im Durchschnitt nur eine Bewertung von 56 %. Die Studie steht unter http://www.pwc.de/de/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsberichte-deutsche-firmen-liegen-vor-oesterreich-und-der-schweiz.jhtml zum Download zur Verfügung. (www.pwc.de)

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