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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
16.09.2011
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
PwC-Studie: Mittelstand bleibt gegenüber Beteiligungskapital verschlossen

Im deutschen Mittelstand sind die Vorbehalte gegenüber Finanzinvestoren nach wie vor groß. Obwohl die Mehrzahl der befragten Unternehmen in der Beteiligung einer Private-Equity-Gesellschaft grundsätzlich Vorteile erkennt, lehnen über 80 % den Einstieg eines Investors ab, wie aus der Studie „Transaktionen im Mittelstand - Bestandsaufnahme und Ausblick" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervor geht. Knapp jeder fünfte Mittelständler (18 %) kann sich eine Private-Equity-Beteiligung an seinem Unternehmen

vorstellen. Nur bei rund einem Prozent der Befragten ist bereits eine Beteiligungsgesellschaft

engagiert. Für die Studie wurden deutschlandweit 533 mittelständische Unternehmen befragt.

Gesprächspartner waren Geschäftsführer (53 % der Befragten), Eigentümer (29 %) sowie Finanzvorstände bzw. Prokuristen (18 %). Das gewichtigste Argument der Mittelständler gegen

Beteiligungskapital ist die Furcht vor dem Verlust der unternehmerischen Unabhängigkeit.Zwei

Drittel der Befragten glauben, dass sie mit dem Einstieg eines Finanzinvestors ihre Entscheidungshoheit (teilweise) abtreten müssen. Knapp jeder zweite Mittelständler (45 %) hält die Strukturen und Motive von Beteiligungsgesellschaften für zu wenig transparent. Gut jeder dritte (35 %) sieht in den unterschiedlichen Unternehmenskulturen von Private-Equity-Fonds und eigenem Betrieb ein Konfliktpotenzial, und 30 % sprechen Finanzinvestoren die notwendige soziale Kompetenz für den Umgang mit Unternehmen und Mitarbeitern ab.

Demgegenüber fallen Zweifel an den unternehmerischen Fähigkeiten und Zielen der Beteiligungskapitalgeber kaum ins Gewicht. Auf der anderen Seite sehen 75 % der befragten

Mittelständler den Einstieg eines Finanzinvestors als grundsätzlich positiv für die Kapitalstruktur

und -versorgung ihres Unternehmens an. Jeder dritte Befragte sieht auch einen möglichen Zugewinn an externer Expertise, gut jeder vierte erwartet eine Professionalisierung der Unternehmensführung im Falle einer Beteiligung von Finanzinvestoren.

Für 14 % wäre das Engagement eines Private-Equity-Investors attraktiv, weil der

Eigentümerkreis um einen neutralen Gesellschafter erweitert würde.

Während die große Mehrheit der mittelständischen Unternehmen die Aufnahme externer Gesellschafter ablehnt, sind eigene Zukäufe durchaus ein Element der Wachstumsstrategie. Konkrete Übernahme- bzw. Beteiligungspläne verfolgen dennoch nur neun Prozent der

Befragten. Die übrigen Mittelständler sind zwar an Akquisitionen interessiert, immerhin 45 %

der Befragten ohne konkrete Beteiligungsabsicht finden aber nach eigener Aussage kein

passendes Kaufobjekt. Knapp jedem dritten Unternehmen fehlen die zeitlichen und personellen

Ressourcen, um eine derartige Transaktion zu bewältigen.

Weitere Informationen unter www.pwc.de/transaktionen-im-mittelstand.

(PM PwC vom 7.9.2011)

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