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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
22.05.2014
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
PwC: Leasing bleibt attraktiv – trotz neuer Bilanzierungsregeln

Die neuen Regeln zur Leasingbilanzierung, die voraussichtlich Anfang nächsten Jahres in einer finalen Version vorliegen werden, machen die Bilanzierung von Leasingverhältnissen deutlich komplexer. Für die meisten Unternehmen bleibt die Leasingfinanzierung dennoch eine attraktive Alternative zum kreditfinanzierten Erwerb. Das belegt die Studie „Leasing-Report 2014“, für die PwC 88 Unternehmen in Deutschland und Österreich zu ihrer Leasingbilanzierung befragt hat.

Sie kommt zu dem Schluss, dass die wirtschaftliche Bedeutung von Leasingfinanzierungen für Unternehmen steigt. 2012 wurden rund 1,7 Mio. neue Mobilienleasingverträge abgeschlossen. Das sind 400 000 Neuverträge mehr als im Jahr 2009.

Von den neuen Bilanzierungsregeln sind alle nach IFRS und US-GAAP bilanzierenden Unternehmen betroffen. Das Bewusstsein für die neue Leasingbilanzierung ist entsprechend hoch: Nur 15 % der befragten Unternehmen haben sich noch kaum oder gar nicht mit dem Thema befasst. Die Beschäftigung findet allerdings überwiegend auf der Arbeitsebene statt. Auf der Agenda der Finanzvorstände hat das Thema bislang keine Priorität: Lediglich 14 % gaben an, dass sie sich intensiv damit befassen.

„Die neue Leasingbilanzierung wird weitreichende Folgen auf Bilanz und Gesamtergebnisrechnung und damit auch auf die Kennzahlen der Unternehmen haben. Dieses Erkenntnis hat sich durchgesetzt: 60 Prozent der Befragten rechnen damit, dass das eigene Unternehmen stark von der neuen Leasingbilanzierung betroffen sein wird“, erläutert Dr. Rüdiger Loitz, Experte für Rechnungslegung bei PwC.

Die Befragten schätzen den Aufwand zur Einführung der neuen Regeln als relativ hoch ein: Nur ein Drittel ist der Meinung, dass sie die nötigen Anpassungen in weniger als sechs Monaten vornehmen können. Ein Drittel geht von einer Anpassungszeitzwischen sieben und zwölf Monaten aus. Ein weiteres Drittel rechnet damit, dass die Einführung über ein Jahr dauern wird.

Eine wesentliche Rolle bei der Vorbereitung auf die neuen Regeln spielt die Unterstützung durch geeignete Prozesse und IT-Systeme. Genau in diesem Bereich zeigt die Befragung allerdings Defizite bei den befragten Unternehmen: Nur knapp die Hälfte (46 %) hält die Vertragsdaten bislang in einem IT-System vor. Die Verwaltung der Leasingverträge findet in den meisten Unternehmen dezentral in vielen unterschiedlichen Abteilungenstatt. Nur bei etwas mehr als der Hälfte gibt es klare Zuständigkeiten für den Abschluss und die Verwaltung von Leasingverträgen.

Umso erstaunlicher, dass nur eine Minderheit der befragten Unternehmen plant, ihre internen Prozesse anzupassen. Trotz uneinheitlicher Zuständigkeiten und zum Teil fehlender Systeme haben 60 % der Unternehmen nicht vor, ihren Leasingprozess zu verändern.

(www.pwc.de)

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