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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
10.07.2012
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
ifb-group/BPM: Konzerne in Krisenländern schließen schneller ab

Die anhaltende Eurokrise scheint den Trend zu schnelleren Konzernabschlüssen zu verstärken. So haben Unternehmen aus den von der Eurokrise stark betroffenen Ländern Spanien und Italien den Zeitraum für die Erstellung ihrer Abschlüsse im vorigen Jahr stark verkürzt. Dies zeigt die Studie „Close Cycle Ranking 2012" des Beratungshauses ifb group und des europäischen Beratungsnetzwerks BPM International. In Italien brauchten Unternehmen 2010 noch durchschnittlich 90 Tage vom Ende des Finanzjahres bis zur Unterzeichnung des Konzernabschlusses durch den Abschlussprüfer; 2011 reduzierte sich dieser Zeitraum auf nur noch 69 Tage. Auch in Spanien wurden die Abschluss-Zeiträume um über 8 % von 62 Tage auf 57 Tage verkürzt.

ifb group und BPM International haben für die Studie die Abschlusszeiten von weltweit über 1 000 börsennotierten Unternehmen miteinander verglichen. Dabei wurden die Abschlusszahlen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Unternehmen berücksichtigt.

Auch die Branchenbetrachtung unterstreicht den Trend: So hat die von der Krise besonders betroffene Finanzbranche ihre Abschlusszeiten beschleunigt. Insbes. sind hier die Banken zu erwähnen, die im Gegensatz zum Jahr 2010 ihre Abschlüsse um 9% schneller veröffentlichten.

Damit - so die Studie - reagierten die Banken auf das anhaltende Misstrauen in den Kapitalmarkt und wollten das Vertrauen in die Finanzbranche wieder stärken.

Deutsche Unternehmen befinden sich im Ranking im internationalen Vergleich im Mittelfeld. Unternehmen des DAX 30 international sind allerdings deutlich schneller mit ihren Abschlüssen und belegen den dritten Platz hinter den NYSE US100 und Nordic40. Unternehmen, die im MDAX und TecDAX gelistet sind, sind dieses Jahr hingegen unterdurchschnittlich langsam.

Die Spitzenreiter unter deutschen Unternehmen sind: Die deutsche Telekom und Puma (jeweils 37 Tage bis zum Erhalt des Testats), MAN (31 Tage) sowie Henkel (27 Tage). Bei den Unternehmen des Index „Eurotop 100" belegen die Schweizer Unternehmen Novartis und Roche mit jeweils 24 Tagen die Spitzenposition.

Die Studie bestätigt ebenfalls erneut die Tendenz, in den USA untestierte Zahlen zu veröffentlichen; hier erhalten nur 1 % der Unternehmen das Testat vor der Veröffentlichung. 83 % der deutschen Unternehmen veröffentlichen hingegen konsolidierte Zahlen und Daten erst nach dem Erhalt des Testats durch den Abschlussprüfer.

Weitere Details zur Studie sind erhältlich bei der ifb group (jan.noeske@ifb-group.com).

(PM ifb/BPM vom 3.7.2012)

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