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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
08.04.2011
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
Stiftung-Familienunternehmen-/PwC-Studie: Kapitalmarktfähigkeit von Familienunternehmen

Auch ohne einen Börsengang kann der Kapitalmarkt für Familienunternehmen durchaus attraktive Finanzierungsalternativen bieten.Das zeigt eine Studie, die die Stiftung Familienunternehmen und das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen PwC bei demCenter for Entrepreneurial of Financial Studies (CEFS) der TU München in Auftrag gegeben haben. Als Hauptgrund für eine Finanzierung über den Kapitalmarkt nennen die meisten Familienunternehmen Wachstum, das über Investitionen oder über Akquisitionen erreicht werden kann. Aber auch Überlegungen, bestehende Finanzierungsinstrumente zu substituieren bzw. die Finanzierungsquellen grundsätzlich zu diversifizieren und eine größere Unabhängigkeit von Banken zu erreichen, spielen eine Rolle.
Die Bereitschaft, eine Kapitalmarktfinanzierung anzugehen,– so die Studie – hänge entscheidend von der Bereitschaft der Familie ab, sich für eine solche Finanzierungsform zu öffnen. Anders als in Nicht-Familienunternehmen würden Finanzierungsentscheidungen von familienunternehmenstypischen Parametern, wie emotionale Verbundenheit der Familie mit dem Unternehmen, ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein, Verschwiegenheit, Langfristorientierung, Risikoaversion und dem Streben nach Unabhängigkeit, bestimmt. Auf die Frage, welche Finanzierungsquellen in Zukunft in Betracht gezogen würden, sähen die meisten Gesprächspartner Bankkredite nach wie vor als eine essentielle Finanzierungsquelle. Vor allem große, aber auch mittelgroße Familienunternehmen schätzten daneben insbesondere Anleihen als attraktiv ein. Auch der Schuldschein könne zukünftig eine signifikante Bedeutung haben, denn er weise einige Charakteristika auf, die vielen Familienunternehmen entgegenkämen: weitgehend bekannter Investorenkreis, relativ geringe Vorbereitungszeit, schlanke Dokumentation, weniger restriktive Anforderungen an Rechnungslegung und Publizität. Eine Finanzierungsmöglichkeit, die v. a. Kapitalmarktexperten als relevant einstuften, sei der syndizierte Kredit ebenso wie die Aufnahme von Kapital über die Aktivseite der Bilanz, z. B. Asset Backed Securities (ABS) oder Factoring. Mezzanine-Finanzierung hingegen werde vom Kapitalmarkt scheinbar noch als zukunftsfähig erachtet, während große Familienunternehmer sie aufgrund der relativ hohen Kapitalkosten und der eingeschränkten Verfügbarkeit nicht als alternative Finanzierungsquelle sähen. Als ein Wachstumsmarkt werde von einigen Kapitalmarktexperten die Beteiligungen von Private Equity gesehen; die Bereitschaft einen angelsächsisch geprägten Investor ins Unternehmen zu nehmen, sei bei den meisten Familienunternehmen jedoch nach wie vor gering. Die gesamte Pressemitteilung und die Studie sind abrufbar unter http://www.familienunternehmen.de/media/public/pdf/news/2011/pi_2011-03-21_die-kapitalmarktfaehigkeit-von-familienunternehmen_lang.pdf und http://www.familienunternehmen.de/media/public/pdf/studien/sfu_studie_kapitalmarktfaehigkeit-von-familienunternehmen_ebook.pdf

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