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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
12.06.2014
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
PwC: Innovation und Infrastruktur im Fokus – was deutsche CEOs vom Staat erwarten

Staatliche Institutionen und Entscheider sollten nach Ansicht deutscher Top-Manager die Förderung von Infrastruktur und innovationsfreundlichen Rahmenbedingungen forcieren. Wie aus der Studie „Government and the Global CEO 2014 – Fit for their futures?“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht, zählen 53 % der befragten Vorstandschefs aus Deutschland die Verbesserung der Infrastruktur zu den drängendsten Aufgaben der öffentlichen Hand, jeder Dritte mahnt die Schaffung eines „Ökosystems für Innovationen“ an.

Die Erwartungen an Staat und Politik stehen in einem engen Zusammenhang mit den von den CEOs identifizierten wirtschaftlichen und sozialen Megatrends der nächsten fünf Jahre: Die Befragten sehen die Alterung der Gesellschaft (78 %) und die immer engere digitale Vernetzung in Wirtschaft und Gesellschaft (76 %) als die maßgeblichen Einflussfaktoren für ihr Geschäftsumfeld an.

Als größte politisch beeinflussbare Risiken für das Wirtschaftswachstum nennen die deutschen CEOs die Überregulierung (76 %), gefolgt von der Sorge über höhere Energiekosten (62 %). Demgegenüber verweisen eher wenige Entscheider aus Deutschland auf die möglichen negativen Folgen der staatlichen Finanzpolitik (56 %) – von den weltweit befragten CEOs sehen über 70 % den Umgang ihrer Regierungen mit Schulden und Haushaltsdefizit als erheblichen Risikofaktor.

Die Kritik an der Regulierung richtet sich nicht allein auf die Anzahl der zu beachtenden Gesetze, Normen und Richtlinien. So plädieren 58 % der deutschen CEOs für eine engere internationale Zusammenarbeit zur Harmonisierung der Regelwerke. Zudem wünschen sich 53 % der Befragten, dass staatliche Regulierung stärker auf Wirkungen anstatt auf Prozesse abzielt. Die Unternehmen sollten also wieder eine größere Entscheidungshoheit darüber bekommen, mit welchen konkreten Maßnahmen sie ein vom Staat vorgegebenes Ziel am besten erreichen.

Die CEOs erkennen aber auch die Erfolge politischer bzw. staatlicher Initiativen an. So halten 63 % der Befragten die Bemühungen um eine Stabilisierung der Finanzmärkte und Sicherstellung der Kapitalversorgung hierzulande für effektiv – von den CEOs weltweit teilen nur 45 % diese Einschätzung. Auch bei der Fachkräfteentwicklung und der Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Menschen hat die Politik nach Ansicht von 51 % der deutschen Top-Manager „einen guten Job“ gemacht – insgesamt sagen dies lediglich 21 % beziehungsweise 17 % der Entscheider.

Die Studie „Government and the Global CEO: Fit for their futures“ beruht auf der Befragung von weltweit 1.344 Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführern, darunter 45 aus Deutschland. Zudem wurden ausführliche Interviews mit 45 Top-Entscheidern aus Regierungen, Regierungsorganisationen und staatlichen Unternehmen geführt. Die Studie ist auf der PwC-Homepage abrufbar.

(www.pwc.de)

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