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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
02.09.2010
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
Bundesanzeiger: Großes Interesse am Abruf von Jahresabschlüssen – Bestand und Nachfrage wachsen ständig

Durch das am 1.1.2007 in Kraft getretene Gesetz über elektronische Handelsregister und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister (EHUG) wurde mit dem elektronischen Bundesanzeiger eine zentrale Plattform für wirtschaftsrechtliche Bekanntmachungen, speziell auch und gerade für Rechnungslegungsunterlagen (Jahresabschlüsse: Bilanzen samt Anhang und in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße, auch GuV, Lagebericht, Bericht des Aufsichtsrats, Ergebnisverwendungsvorschlag und -beschluss sowie die Entsprechungserklärung zum Corporate GovernanceKodex) geschaffen.

Seit Inkrafttreten des EHUG hat sich die Zahl der eingereichten Jahresabschlüsse fortwährend erhöht. Die Offenlegungsquote liegt jetzt nach einer Quote von nicht einmal 5 % vor Inkrafttreten des EHUG schon insgesamt bei ca. 90 %. Pro Geschäftsjahr wurden in den ersten drei Jahren fast 1 Mio. Jahresabschlüsse eingereicht. Die Gesamtzahl der im elektronischen Bundesanzeiger zum Abruf zur Verfügung stehenden Jahresabschlüsse beträgt bereits über 3 Mio.

Monatlich verzeichnet der elektronische Bundesanzeiger über 2,7 Mio. Zugriffe. Davon entfallen 85 % – über 2,3 Mio. pro Monat – auf den Bereich der Jahresabschlüsse. Rechnet man die Zugriffszahlen auf Tage um, bedeutet das, dass allein im elektronischen Bundesanzeiger täglich – unter Einrechnung aller Sonn- und Feiertage – über 76 000 Jahresabschlüsse abgerufen werden.

Hinzukommen pro Tag ca. 29 000 Jahresabschlüsse, die auf Seiten des Unternehmensregisters abgerufen werden, so dass insgesamt täglich auf ca. 105 000 Jahresabschlüsse zugegriffen wird. Auf das Jahr hochgerechnet würden sich die Zugriffszahlen auf fast 40 Mio. Jahresabschlüsse belaufen. Rein rechnerisch betrachtet würde das bedeuten, dass durchschnittlich jeder veröffentlichte Jahresabschluss über 10-mal pro Jahr abgerufen wird. Der weitaus größte Teil der Abrufe (über 80 %) betrifft dabei gerade kleine Unternehmen, was angesichts der Tatsache, dass über kleine Unternehmen ansonsten – im Internet – wenig zu finden ist, nicht verwundert.
(PM Bundesanzeiger v. 31.8.2010)

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