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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
15.08.2019
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
EY : Frauenanteil in Vorständen nimmt weiter zu – Männer bleiben aber deutlich in der Überzahl

Die Zahl weiblicher Vorstände in börsennotierten Unternehmen in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2019 zum achten Mal in Folge gestiegen – von 58 zu Jahresbeginn auf nun 61. Auch der Anteil der Frauen in den Vorstandsetagen der DAX-, MDAX- und SDAX-Unternehmen ist in den vergangenen acht Halbjahren kontinuierlich gestiegen: Mittlerweile sind 8,7 % aller Vorstände weiblich. Auch wenn noch nie so viele Frauen Vorstandsposten innehatten, geben Männer weiterhin den Ton an: In zwei von drei Unternehmen entscheidet nicht eine Frau auf Vorstandsebene mit. Jedes dritte Unternehmen hat zumindest eine Frau im Vorstand, nur in 6 % gehören zwei Frauen dem Vorstand an. Bei der Gesamtverantwortung gab es sogar einen Rückschritt: Nur noch drei Konzerne werden von einer Frau als CEO geführt: DIC Asset, Hamburger Hafen und Logistik sowie GrenkeLeasing. Vor einem halben Jahr wurden noch vier der untersuchten Unternehmen von einer Frau gelenkt. Das von Prof. Dr. Dolores Schendel geführte Biotech-Unternehmen Medigene wird allerdings seit dem Frühjahr nicht mehr im SDAX gelistet. Das sind Ergebnisse einer Analyse der Struktur der Vorstände der 160 im DAX, MDAX und SDAX gelisteten Unternehmen, die die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zweimal jährlich durchführt. Mit gutem Beispiel voran gehen die DAX-Konzerne: 23 der 30 Unternehmen haben eine Frau im Vorstand, fünf kommen auf mindestens zwei Frauen. Allerdings hat sich an der Gesamtzahl der Frauen nichts geändert: Wie schon vor einem halben Jahr gehören 28 Frauen dem Führungsgremium an. Weil in der gleichen Zeit aber fünf männliche Vorstände hinzukamen, ist der Anteil um 0,3 Prozentpunkte auf 14,1 % gesunken. Bei den MDAX-Unternehmen erreicht der Anteil weiblicher Vorstandsmitglieder mit aktuell 8,6 % einen neuen Höchstwert im Untersuchungszeitraum, liegt aber weiterhin klar unter der Quote der DAX-Unternehmen. Bei gerade einmal 28 % der Unternehmen arbeitet mindestens eine Frau im Vorstand. Noch schlechter sieht es im SDAX aus. Nur 12 von 258 Vorstandsmitgliedern sind weiblich – ein Anteil von 4,7 %. Bei jedem sechsten SDAX-Unternehmen sitzt eine Frau im Vorstandsgremium. In der Telekommunikationsbranche schaffen Frauen besonders oft den Sprung in die Unternehmensführung: 16 % der Vorstandsmitglieder in den Telekommunikationsunternehmen sind weiblich. Auf den Plätzen zwei und drei folgen die Finanzbranche sowie die Transport- und Logistikbranche mit 14 bzw. 13 %. Bei Pharma- und Biotechunternehmen, Rohstoffkonzernen und in der IT- und Technologiebranche ist aktuell nur jedes 20. Vorstandsmitglied eine Frau.

(PM EY vom 1.8.2019)

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