BaFin: EIOPA-Abschlussbericht zum Stresstest 2014 für Versicherungsunternehmen
Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (European Insurance and Occupational Pension Authority – EIOPA) hat am 30.11.2014 den Abschlussbericht zum europaweiten Stresstest 2014 für Versicherungsunternehmen veröffentlicht (eiopa.europa.eu). In diesen Stresstest waren wichtige europäische und nationale Versicherungsunternehmen und -gruppen einbezogen. Die BaFin hatte in der entsprechenden EIOPA-Arbeitsgruppe maßgeblich mitgewirkt.
Ziel des Stresstests war es zu prüfen, wie widerstandsfähig der europäische Versicherungssektor gegen mögliche negative Entwicklungen ist, insbes. auch gegen eine lang anhaltende Phase niedriger Zinsen.
Der EIOPA-Stresstest – so die BaFin – ist neben der „Vollerhebung Leben“ der BaFin (vgl. BB 2014, 2986) eine weitere Bewährungsprobe für den deutschen Versicherungssektor in diesem Jahr unter den Bedingungen von Solvency II. Bei der Vollerhebung Leben sei der Vorbereitungsstand aller deutschen Lebensversicher auf Solvency II auf Grundlage passgenauer und unternehmensindividueller Daten geprüft worden. Die Teilnehmer des EIOPA-Stresstests hingegen rechneten auf Grundlage standardisierter Vorgaben Stressszenarien durch, ohne die Übergangsvorschriften von Solvency II vollständig auszuschöpfen. Zum Teilnehmerkreis des EIOPA-Stresstests gehörten sowohl Unternehmen aus den Sparten Schaden- und Unfallversicherung als auch Kranken- und Lebensversicherer.
„Auch wenn in beiden Untersuchungen grundsätzlich unterschiedliche Teilnehmer und Szenarien analysiert wurden, bestätigen die Ergebnisse des EIOPA-Stresstests, dass eine andauernde Niedrigzinsphase für den deutschen Versicherungssektor eine große Herausforderung bleiben würde“, resümierte Felix Hufeld, Exekutivdirektor der Versicherungsaufsicht.