WPK: Diskussion um die Abschaffung der Prüfungspflicht bei mittelgroßen Unternehmen auf EU-Ebene - weitere Informationen und Aktivitäten der WPK

In BB 2012, 1910 war auf die Onlinemeldung der Wirtschaftsprüferkammer (WPK) vom 19.7.2012 hingewiesen worden, in der über die durch einen Änderungsantrag des Abgeordneten Sajjad Karim initiierte Diskussion zur Abschaffung der Prüfungspflicht bei mittelgroßen Unternehmen im Rahmen der Überarbeitung der 4. und 7. EU-Richtlinien (sog. EU-Bilanzrichtlinien) berichtet wurde.

Nach neueren Informationen der WPK verdichtet sich die Gefahr einer Umsetzung dieses Vorschlags. Dem Vernehmen nach sei die Abschaffung der Prüfungspflicht für mittelgroße Unternehmen bereits in einem Kompromisspapier des Vorsitzenden des Rechtsausschusses des EU-Parlamentes (Klaus-Heiner Lehne) enthalten. Werde dem in der nächsten Sitzung des Rechtsausschusses am 17./18.9.2012 entsprochen, sei eine entsprechende Beschlussfassung durch das Plenum des EU-Parlaments bereits im Oktober oder November 2012 zu erwarten. Ob der Ministerrat diesem Beschluss zustimmen würde, sei derzeit offen. Dem Vernehmen nach liege dem Ministerrat ein entsprechender Antrag noch nicht vor.

Die WPK setzt sich vehement für eine Beibehaltung der Prüfungspflicht für mittelgroße Unternehmen ein. Die WPK steht mit allen maßgeblichen Entscheidungsträgern in engem Kontakt, um frühzeitig vor den weiteren Beratungen in Brüssel auf den Entscheidungsprozess Einfluss zu nehmen.

Wie bereits am 19.7.2012 auf der Homepage der WPK berichtet wurde, hat sich der Präsident der WPK, Securs, bereits mit den Herren Lehne und Karim sowie weiteren EU-Abgeordneten, insbes. denen des Rechtsausschusses, in Verbindung gesetzt und um persönliche Gespräche gebeten. Aufgrund der Intransparenz der Meinungsbildungsprozesse insbes. im Rechtsausschuss des EU-Parlaments habe Securs u. a. und insbes. auch die zuständigen Bundesminister für Justiz und Wirtschaft informiert und um Unterstützung für den Erhalt der Prüfungspflicht bei mittelgroßen Unternehmen gebeten.

Weitere Aktivitäten würden erfolgen. Die WPK befinde sich hierzu in engem Kontakt und Austausch mit den Vertretern der signifikanten Gruppierungen des Berufsstandes, den Verbänden u. a. relevanten Organisationen und Institutionen mit dem Ziel eines konzertierten Vorgehens.

(www.wpk.de)