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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
12.04.2013
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
E&Y-Studie: Deutscher IPO-Markt vielversprechend – weltweit aber schwacher Start in das IPO-Jahr 2013

Der weltweite Markt für Börsengänge (Initial Public Offerings, kurz IPO) kommt trotz der aktuellen Höchststände an den Aktienmärkten nicht so richtig in Schwung: In den ersten drei Monaten des Jahres fanden weltweit 153 Börsengänge statt, im Vorjahreszeitraum waren es 204. Dank einiger großer Börsengänge lag das Emissionsvolumen mit 24,0 Mrd. US-Dollar um 33 % über dem Vorjahreswert (18,0).
Geradezu eingebrochen ist der IPO-Markt in China, wo die Zahl der Börsengänge von 69 auf 11 sank. Auch in Europa wagten deutlich weniger Unternehmen den Sprung aufs Parkett: die Zahl der Börsengänge sank von 38 auf 26.
In Deutschland hingegen fiel der Jahresauftakt vielversprechend aus: Zwar gab es mit dem Börsengang des Immobilienunternehmens LEG nur einen IPO, dieser war mit einem Volumen von knapp 1,6 Mrd. US-Dollar aber die zweitgrößte Transaktion des Jahres. Und weitere große IPOKandidaten stehen in den Startlöchern.
Das sind Ergebnisse des aktuellen weltweiten IPO-Barometers des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young.
Gemessen an der Zahl der Börsengänge waren die ersten drei Monate dieses Jahres das schwächste Quartal seit dem dritten Quartal des Jahres 2009, als bei 146 Börsengängen insgesamt 34 Mrd. US-Dollar eingesammelt worden waren.
Dabei waren in allen wichtigen Börsenplätzen Rückgänge zu verzeichnen: In China (inklusive Hongkong) ging die Zahl der IPO besonders stark von 69 auf 11 zurück, das Emissionsvolumen verringerte sich von 6,4 auf 1,1 Mrd. US-Dollar. Weniger stark fiel der Rückgang in Europa aus: Die Zahl der IPO sank von 38 auf 26, das Emissionsvolumen hingegen stieg von 3,3 auf 4,9 Mrd. US-Dollar. In den USA wagten im ersten Quartal dieses Jahres zwar ebenfalls weniger Unternehmen den Sprung aufs Parkett – die Zahl der IPO ging von 48 auf 34 zurück –, das Emissionsvolumen stieg aber von 6,3 auf 8,6 Mrd. US-Dollar.
„In den vergangenen sechs Monaten gab es in Deutschland insgesamt drei größere IPOs mit einem Volumen von jeweils mehr als 500 Millionen. Das zeigt nach mehreren mageren Jahren, dass hierzulande noch größere Börsengänge möglich sind – das ist ein wichtiges Signal für den Primärmarkt Deutschland“, stellt Martin Steinbach, Leiter des Bereichs IPO and Listing Services bei Ernst & Young, fest. Der Markt sei inzwischen wieder aufnahmebereit, Investoren sind durchaus offen für ein Engagement in Deutschland.
Dass die Furcht vor einer weiteren Eskalation der europäischen Schuldenkrise in den vergangenen Wochen wieder deutlich gestiegen sei, trage zwar nicht zu einer positiven Grundstimmung unter den Marktteilnehmern bei. Steinbach betont aber: „Bislang hatten weder die Wahl in Italien noch die Zypern-Krise nachhaltige Spuren auf den Aktienmärkten hinterlassen“. Insgesamt halte er in diesem Jahr 10 bis 15 Börsengänge in Deutschland für möglich – vorausgesetzt externe Schocks bleiben aus.
Gemessen an der Zahl der Erstnotierungen lagen im ersten Quartal die NASDAQ und die New York Stock Exchange mit jeweils 16 IPO an der Spitze, gefolgt von der Australian Securities Exchange (10). Die weltweit größte Transaktion im ersten Quartal war der Börsengang der Tiermedizinsparte von Pfizer, Zoetis, deren IPO knapp 2,6 Mrd. USDollar einbrachte. Der Börsengang der LEG ImmobilienAGbelegte mit knapp 1,6 Mrd. US-Dollarden zweiten Platz vor dem IPO des Mapletree Greater China-REIT, der 1,4 Mrd. US-Dollar einbrachte.
(www.ey.com)

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