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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
29.08.2013
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
PwC-Analyse: DAXplus Family 30 – Familienunternehmen bauen Bankkredite ab

Die 30 deutschen Familienunternehmen, die im „DAXplus Family 30“-Index der Deutschen Börse notiert sind, haben 2012 den Anteil der Bankkredite an ihren Finanzierungsquellen um 4,7 Prozentpunkte auf 54,2 % gesenkt. Im Vergleich zu den 30 Unternehmen aus dem Blue-Chip-Index Dax immer noch ein hoher Wert: Bei ihnen machen Bankkredite nur 26 % der Verbindlichkeiten aus. Insgesamt haben Familienunternehmen ihre Bankverbindlichkeiten im vergangenen Jahr aber um 15,7 % auf 6,8 Mrd. Euro gesenkt, wie aus einer Untersuchung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hervorgeht.
Der Analyse zufolge nutzen v. a. größere Familienunternehmen im „DAXplus Family 30“-Index neben dem Bankkredit zunehmend alternative Finanzierungsquellen. So beträgt bei Metro und ThyssenKrupp der Anteil der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nur knapp über 15 % bzw. knapp unter 17 %. Die durchschnittliche Nettofinanzverschuldung der untersuchten Familienunternehmen stieg um mehr als 16 % auf 3,7 Mrd. Euro, der Verschuldungsgrad um 7,7 %. Dazu trugen auch aufgeschobene Investitionen bei, die 2012 nachgeholt wurden.
Gemessen am Umsatz war 2012 für die Mehrzahl der Unternehmen im „DAXplus Family 30“ ein gutes Jahr: Die Umsätze stiegen von 194 Mrd. Euro im Jahr 2011 durchschnittlich um 5,2 % auf 204 Mrd. Euro. Nur fünf Unternehmen verzeichneten Umsatzrückgänge.
Dafür fiel die durchschnittliche Eigenkapitalrendite der börsennotierten Familienunternehmen 2012 enttäuschend aus: Sie sank im Durchschnitt von 22 % 2011 auf 14,9 %. Dies ist jedoch primär auf Einzeleffekte von ThyssenKrupp und Solar- World zurückzuführen. Der EBIT, also der Gewinn vor Zinsen und Steuern, der DAXplus Family-Unternehmen, fiel insgesamt von 14 Mrd. Euro um 33,6 % auf 9,3 Mrd. Euro. Die Summe der Jahresüberschüsse der 30 im DAXplus Family Index notierten Familienunternehmen fiel sogar um 65,8 % auf 2,4 Mrd. Euro. Diese Entwicklung ist jedoch zum großen Teil auf Einzeleffekte zurückzuführen. Bereinigt um diese Effekte ist das EBIT nur um 8,8 %, die Jahresüberschüsse nur um 14,9 % gesunken. Immerhin 15 Unternehmen konnten 2012 ihren EBIT verbessern.
Der „DAXplus Family 30“-Index der Deutschen Börse berücksichtigt die nach Umsatz und Marktkapitalisierung größten deutschen Familienunternehmen. Weitere Informationen dazu unter www.pwc.de.
(PM PwC vom 22.8.2013)

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