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Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
22.08.2019
Bilanzrecht und Betriebswirtschaft
Deloitte/Institut für Demoskopie Allensbach: Cyber Security Report 2019 – Risiken werden größer

Die Sicherheitsbedrohung für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik durch Cyberspace-Gefahren steigt von Jahr zu Jahr. Besondere Risiken sieht der aktuelle Cyber Security Report v. a. in Bezug auf Fake News, Datenbetrug, -diebstahl und -missbrauch sowie durch Bedrohungen für kritische öffentliche Infrastrukturen und für die Privatsphäre des Einzelnen durch die zunehmende Vernetzung der Haustechnik. Die Studie zeigt Nachholbedarf bei der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Staat sowie bei der Entwicklung und dem Einsatz von deutschen bzw. europäischen Lösungen für digitale Schlüsseltechnologien wie 5G. Einer der tiefgreifenden gesellschaftlichen Umbrüche des letzten Jahrzehnts ist der Siegeszug der sozialen Medien mit seinen neuen Kommunikationswegen, die jedoch auch Gefahren bergen. Erstmals belegt die Manipulation der öffentlichen Meinung – etwa durch Fake News – den Spitzenplatz des Risiko-Rankings für die Bevölkerung. Tendenziell werden die Cyber-Risiken für die Menschen in Deutschland von den Entscheidern aus den Unternehmen höher eingeschätzt als von Abgeordneten, z. B. Datenbetrug im Internet (Unternehmensvertreter: 73 %, Politiker: 58 %) oder Eingriff in die Privatsphäre von Bürgern durch vernetzte Haustechnik (55 %/43 %). Interessante Unterschiede in der Einschätzung der befragten Politiker ergeben sich darüber hinaus beim Thema „Soziale Medien“: Abgeordnete sehen im zunehmenden Einfluss auf die politische Meinungsbildung grundsätzlich eher ein Risiko für die Demokratie in Deutschland als eine Chance. Rund zwei Drittel der befragten Vertreter der traditionellen Volksparteien teilen diese Einschätzung. Für die jeweils eigene Partei nehmen Politiker soziale Medien dagegen überwiegend eher als Chance denn als Risiko wahr. Auch Unternehmensvertreter wurden zu ihren Erfahrungen mit Internetgefahren befragt. 85 % aller mittleren und großen Unternehmen in Deutschland sehen sich Cyber-Angriffen ausgesetzt. 28 % der Firmen berichten von täglichen Angriffen, bei weiteren 19 % kommt das mindestens einmal wöchentlich vor. Besonders häufig haben große Unternehmen mit Cyber-Attacken zu tun – Firmen mit 1000 und mehr Mitarbeitern zu 40 % täglich. Die Frequenz der Angriffe hat im Vergleich zu den Vorjahren weiter zugenommen. Bei rund jedem fünften Unternehmen haben solche Angriffe bereits spürbare – in einigen Fällen sogar massive – Schäden verursacht. Neben Angriffen auf die IT-Systeme erwachsen Unternehmen auch aus den sozialen Netzwerken diverse Bedrohungen. Bei rund einem Viertel gab es bereits Versuche, den Ruf der Firma durch gezielte Falschinformationen im Internet zu schädigen. Dennoch verfolgt nur rund die Hälfte systematisch, was in sozialen Netzwerken über ihre Organisation geäußert wird. In gut zwei Dritteln der mittleren und großen Unternehmen hat das Thema Cyber Security in den letzten Jahren deutlich, in einem weiteren Viertel leicht an Bedeutung gewonnen. Dennoch räumt gut ein Viertel ein, dass es bei ihnen zur Identifikation und Bewertung von Cyber-Risiken keine definierten Prozesse gibt. Bei 37 % der Unternehmen wird die Führungsebene ausschließlich anlassbezogen über den Stand der Cyber-Sicherheit im eigenen Unternehmen informiert, in nur rund einem Viertel passiert das fortlaufend. Rund die Hälfte der Führungskräfte hält die Widerstandsfähigkeit des eigenen Unternehmens im Falle eines erfolgreichen Angriffs für ausreichend. 42 % sehen ihre Firma nur teilweise darauf vorbereitet, die Folgen einzudämmen und die Schäden zu minimieren. Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter www2.deloitte.com.de.

(PM Deloitte vom 21.8.2019)

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